Die Bosheit der Welt ist außerordentlich groß und ihr korrumpierender Einfluss dringt unkontrolliert in alle Bereiche der Gesellschaft vor. Dennoch offenbart sich die Wahrheit mit immer größerer Herrlichkeit, obwohl nur wenige sie willkommen heißen. Wie eine kleine und unwürdige Gruppe von Gläubigen zur Ehre gelangte, solch eine Fülle von Weisheit und Erkenntnis zu erhalten, ist eine Geschichte, die Gnade und Wunder mit Tragödie und unaussprechlichem Kummer verbindet. Es ist eine Geschichte von Weissagung und Offenbarung, von Erstaunen und Unglauben.
In diesem Abschnitt wirst du etwas über diese Geschichte erfahren. Du wirst mit eigenen Augen sehen, wie die Autorität Jesu Christi dieses Testament begleitet und wie all dies nachvollziehbar in den inspirierten Zeugnissen der Propheten überliefert ist. Wie die Pioniere der Adventbewegung, haben auch die Erblasser die Zeit, auf die die Weissagungen zeigten, persönlich durchlebt. Ihre Geschichte der Erfüllung der Prophetie gleicht einem öffentlich beglaubigten Schriftstück als Zeugnis für die Welt für das , was der Herr für Sein Volk getan hat.
In diesem Abschnitt wirst du darüber hinaus erfahren, wie Gott Sein Wort erfüllte und damit Seinen Verpflichtungen gemäß den Bedingungen des ewigen Bundes nachkam, den Er mit dem Adventvolk zum Wohle der Menschheit geschlossen hatte. Er enthält die Erklärung, wie dieses Testament mit dem ewigen Bund verbunden ist und während des Lesens dieser Seiten wird die Wertschätzung der Erben für dessen Ursprung und Zielsetzung zunehmen.
Das Thema des Bundes bzw. Testaments hat viele ungeheure Missverständnisse unter den Christen ausgelöst und erst, wenn wir das große Bild betrachten, bekommen wir Klarheit darüber. Von Anfang an[1] schloss Gott mit dem gefallenen Geschlecht einen Friedensbund[2] mit dem Zweck, dass die Möglichkeit zur Errettung bestünde. Gott versprach, Sein Volk von seinen Sünden zu reinigen und für immer in seiner Mitte zu wohnen.
Als eine Feuerfackel und ein rauchender Glutofen zwischen den Stücken der Opfertiere hindurchfuhr, erneuerte Gott diesen Bund mit Abraham durch das feierliche Versprechen, seinem Samen[3] das Land Kanaan zu geben. Der Bund betreffs des irdischen Kanaans ist nur ein Symbol für das himmlische Kanaan, in dem die Kinder des Glaubens mit dem Herrn ewiglich wohnen werden.
Zur damaligen Zeit wurden Verträge auf andere Art und Weise als heute geschlossen. Anstatt Seiten über Seiten juristischer Dokumente mit einem notariellen Siegel öffentlich beglaubigen zu lassen, vereinbarten die Menschen in biblischen Zeiten die Vertragsbedingungen nur mündlich. Dann – unter Einhaltung eines besonderen Opferrituales – schworen sie bei Gott, dass sie ihren Teil der Vereinbarung bis zum Ende ihres Lebens einhalten würden. Die Festlegung des Bundes in dieser Form war aber nicht nur ein antiker Brauch, sondern es wurde dadurch genau vorausgeschattet, wie der Bruch zwischen Gott und dem Überrest Seines Volkes am Ende der Zeit wiederhergestellt werden würde. Es in der Tat ein Typus für genau dieses vorliegende Testament!
Gott erneuerte den abrahamitischen Bund mit Mose und ganz Israel, indem Er die Essenz des Bundes auf Steintafeln schrieb. Sie repräsentierten die ewige Gültigkeit dessen, was Er dem Volk übergab. Jeder Vertrag beruht auf dem Grundsatz des guten Glaubens.
In der Rechtsordnung verweist die Formulierung „in gutem Glauben“ darauf, ehrlich zu handeln und die getroffenen Vereinbarungen einzuhalten, ohne unfaire Vorteilsnahme des jeweilig andern oder den anderen zu Unmöglichem zu nötigen.[4]
Abraham lernte durch den Glauben in Gerechtigkeit zu wandeln, aber durch Mangel an demselben gingen später die Kinder Israels der Erfüllung der Verheißung Gottes, sie in das Land Kanaan zu bringen, verlustig. Der ursprüngliche Plan Gottes konnte für sie nicht in Erfüllung gehen! Stattdessen kamen sie in der Wüste ums Leben und nur zwei von ihnen, die Glauben bewiesen, sollten erleben, wie sich die Verheißung letztlich realisierte.
Aber der Bund mit Israel, sie in das buchstäbliche Kanaan zu führen, war nur ein Schatten des ewigen Bundes. Der erstere war ein Lehrbeispiel für das, was Gott mit dem letzteren wahrhaftig bezweckte. Der letztere – der „neue“ Bund – basiert auf Grundlage besserer Verheißungen,[5] also derer Jesu Christi, in dessen Herz das gleiche Gesetz – die Worte des ersten Bundes – geschrieben waren.
Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel nach jenen Tagen schließen werde, spricht der Herr: Ich will mein Gesetz in ihr Innerstes hineinlegen und es auf ihre Herzen schreiben, und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein; (Jeremia 31,33)
Du weißt, dass Gottes Gesetz in Jesu Herz geschrieben war und Er in Seinem ganzen Leben niemals eine seiner Vorschriften übertrat. Aber spricht dieser Vers nur über Jesus? Er spricht vielmehr in der Mehrzahl vom Hause Israel und „ihren Herzen“. Deshalb bezieht sich der Vers eindeutig nicht nur auf Jesus! Wenn die Gläubigen ihr Vertrauen auf Jesus setzen und der Überzeugung sind, dass Er, der ohne Sünde war, an ihrer Stelle gestorben ist, beginnt Er, ihnen Seine eigene Gerechtigkeit und Seinen eigenen Glauben zu übertragen, durch den Sein Gesetz in ihre Herzen geschrieben wird. Der Geist Christi wird auf diese wundersame Weise in all Seiner Reinheit und Heiligkeit dem Gläubigen vermittelt, der sich von innen heraus verändert. Das ist die Gerechtigkeit durch Glauben und führt zu einem Leben im Gleichklang mit Gottes Gesetz, genau wie es das Leben Jesu war. Jesus erfüllte aber den neuen Bund nicht vollständig; Er erfüllte nur Seinen Teil. Der neue Bund muss zusätzlich noch von Seinem Volk – dem anderen Vertragspartner – erfüllt werden! Das heißt, Sein Volk muss „in gutem Glauben handeln“. Genau darum geht es in diesem Testament.
Dies ist das Werk des Heiligen Geistes und erfordert die Mitwirkung des Menschen, denn Er erzwingt keine Veränderung gegen den Willen des Einzelnen, sondern präsentiert vielmehr das Licht der Wahrheit und überzeugt so die Herzen. Dann muss die Wahl getroffen werden, den eigenen Willen unterzuordnen, damit Er die Veränderung im Gläubigen bewirken kann. Viele, die nach den Bedingungen dieses Testaments erbberechtigt sind, werden es erst nach dem Ende der Gnadenzeit vorfinden. Deshalb werden solche nur durch fortwährende Unterordnung den Sieg erringen können. Diejenigen, die den Glauben Jesu haben, werden das Gesetz in ihren Herzen geschrieben haben. Das gilt auch unter dem extremen Druck der Situation, in der sie sich befinden, also während die Plagen fallen werden. Die werden jede egoistische Neigung aufgeben, bevor sie sich als Sünde manifestiert. Das ist ihre hohe Berufung und dieses Testament ist für ihren Erfolg ausschlaggebend!
Seit jeher besteht die Drohung Satans, diejenigen zu zerstören, die ihr Leben nach dem Gesetz Gottes ausrichten. Das ist die Verfolgung der Gemeinde von Smyrna, welche die treuen Märtyrer repräsentiert. Und wenn er sie nicht durch den Tod zum Schweigen bringen kann, versucht er ihre Treue durch das Eingehen von Kompromissen zu untergraben, was sie von Gott trennen und unter die Verurteilung durch das Gesetz bringen würde.
Kann Gott den ewigen Bund einem Volk übergeben, das Seinem Gesetz untreu ist? Das sei ferne! Nicht einmal, wenn es Sein auserwähltes Volk wäre! In gutem Glauben in Bezug auf das Gesetz Gottes zu handeln, stellt das charakteristische Unterscheidungsmerkmal dar, welches das Volk Gottes vom Rest der Welt trennt.
Aus diesem Grund ist dies nicht das Testament der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten, was es eigentlich hätte sein sollen! So wie die Priester und Propheten des alten Israel Jeremia töten wollten und sagten: „Dieser Mann verdient die Todesstrafe, weil er gegen diese Stadt geweissagt hat, wie ihr es mit eigenen Ohren gehört habt!“,[6] haben wünschten auch die Adventisten, uns zum Schweigen gegenüber ihrer Stadt, ihrer Kirche, zu bringen. Nach Art der Papageien plappern sie ohne Verständnis nach, dass „die Gemeinde bis zum Ende durchgehen wird“ und ignorieren dabei völlig all ihre Abtrünnigkeit und Sünde, die Gott daran hindert, Seine Verheißungen gegenüber ihnen zu erfüllen! Denn Gott hat einen unveränderlichen Maßstab:
…Willst du aber in das Leben eingehen, so halte die Gebote! (Matthäus 19,17)
Hier ist das standhafte Ausharren der Heiligen, hier sind die, welche die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus bewahren! (Offenbarung 14,12)
Bevor Jesus zurückkehren kann, muss Er ein Volk haben, in dessen Herzen das Gesetz Gottes geschrieben steht. Nicht nur der Buchstabe des Gesetzes, sondern der Geist des Gesetzes muss in ihren Herzen sein – Liebe zu Gott und Liebe zu den Mitmenschen. Wir werden später verstehen, was das wirklich bedeutet, und wie und wann diese Liebe von den Erblassern, denen die Verheißungen Gottes übergeben wurden, bewiesen wurde!
Es gibt zwei prophetische Bewegungen, die den Unterschied zwischen der vollständigen Darstellung der Liebe und dem Fehlen derselben aufzeigen. Zuerst werden wir die Prophezeiung von Offenbarung 10 betrachten, welche zu einer klaren prophetischen Erfüllung in der Geschichte geworden ist. Wenn man dieses Kapitel heute im Lichte der gegenwärtigen Wahrheit untersucht, versteht man diese Verse wie niemals zuvor! Dies wird den Leser auf das Verständnis der gegenüberstellenden Prophezeiung vorbereiten. Dabei wird er erfahren, wie sich der gegenwärtige Zustand der Dinge entwickelte.
Einige Dinge – vor allem Prophezeiungen – werden am besten verstanden, wenn eine gewisse Zeit verstrichen ist. Jesus legte dieses Prinzip beim letzten Abendmahl mit Seinen Jüngern dar:
Und nun habe ich es euch gesagt, ehe es geschieht, damit ihr glaubt, wenn es geschieht. (Johannes 14,29)
Gottes Wege sind höher als die Wege des Menschen und typischerweise wirkt Er auf unerwartete Weise. Viele Prophezeiungen und biblische Typen erfüllen sich doppelt oder sogar mehrfach in ähnlicher Weise in unterschiedlichen Perioden der Geschichte. Wie Jesus sagte, kann die Schrift nicht außer Kraft gesetzt werden[7] und Sein Wort wird nicht leer zu Ihm zurückkehren.[8] Wenn sich die Dinge nicht auf die eine Weise erfüllen, werden sie sich auf die andere erfüllen, wodurch die Symbolik der Prophezeiung in vielerlei Hinsicht Gestalt annehmen kann. Im Nachhinein sehen wir viele der vertrauten Prophezeiungen in einem helleren Licht und die hinzugekommenen Erfahrungen bieten Tiefgang und Harmonie, was aber bei gerade eingetroffenen Ereignissen nicht sofort der Fall ist. Im Lichte der ZEIT nehmen die vertrauten Prophezeiungen an Schönheit zu, während die Geschichte Seines Werkes mit der Menschheit erzählt wird.
Während der Großen Adventerweckung der 1830-er und 1840-er Jahre arbeitete der Heilige Geist an den Menschen und erweckte in vielen Herzen das Interesse für die Prophezeiungen des Zweiten Advents, worauf die Menschen ihre Leben den Prinzipien der Wahrheit anpassten. Seine endzeitlichen Botschaften wurden in der Bibel als drei im Himmel fliegende Engel prophezeit, die das ewige Evangelium brachten, das der Welt gepredigt werden sollte, damit der ewige Bund überbracht werden könne. Der erste Engel verkündigte den Schlüsselvers der Bewegung:
Der sprach mit lauter Stimme: Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre, denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen; und betet den an, der den Himmel und die Erde und das Meer und die Wasserquellen gemacht hat! (Offenbarung 14,7)
Der Heilige Geist wirkte durch das Studium eines einfachen Bauern namens William Miller in Amerika und andere in Europa, um Menschen dazu zu bringen, Gott zu verherrlichen und den Schöpfer anzubeten. Die Erfahrung Millers und aller Gläubigen dieser Bewegung wurde durch folgende Beschreibung in der Offenbarung treffend dargestellt:
Und ich ging zu dem Engel und sprach zu ihm: Gib mir das Büchlein! Und er sprach zu mir: Nimm es und iß es auf; und es wird dir Bitterkeit im Bauch verursachen, in deinem Mund aber wird es süß sein wie Honig. Und ich nahm das Büchlein aus der Hand des Engels und aß es auf; und es war in meinem Mund süß wie Honig. Als ich es aber aufgegessen hatte, wurde es mir bitter im Bauch. (Offenbarung 10,9-10)
Der Engel hält das geöffnete Büchlein und Johannes empfängt es zuerst aus der Hand des Engels, bevor es „gegessen“ bzw. verstanden werden kann. Der Engel ist also niemand anderer als Jesus Christus, der Miller durch Seinen Repräsentanten, den Heiligen Geist, das Verständnis des Büchleins verlieh. Die Menschen waren eifrig bestrebt, das kleine Büchlein der Prophezeiung von Daniel 8[9] zu lesen und zu „essen“, und während sie nachdenklich darauf „herumkauten“, war es ihnen süß wie Honig.
Aber William Miller und die Adventisten jener Zeit verstanden noch nicht die tiefere Bedeutung dieser Prophezeiung. Indem sie den Endpunkt dieser Prophetie mit der Rückkehr Jesu in den Wolken gleichsetzten, waren ihre Erwartungen entsprechend groß. Als aber Jesus nicht zurückkehrte, wie sie geglaubt hatten, war ihre Enttäuschung umso größer. So wendete sich die süße Erfahrung in ihrem Mund zur Bitterkeit in ihren Mägen, da ihr Verständnis mit den Verdauungssäuren der Wirklichkeit konfrontiert wurde. Die Tatsache, dass die Prophezeiung von Offenbarung 10 ihre Erfahrung mit dem kleinen Büchlein mit großer Genauigkeit voraussagte, beweist aber, dass sie vom Heiligen Geist geführt wurden.
Durch die große Enttäuschung wurden ihre Charaktere bis ins Mark geprüft und wie tief sie wirklich in der Liebe zur Wahrheit verankert waren. Viele erbrachen das Büchlein umgehend und wollten nichts mehr damit zu tun haben. Der Schmerz, der ihrem Ego zugefügt wurde, war für viele deshalb zu groß, weil es sich nicht als richtig erwiesen hatte, was sie sich erhofften. Andere suchten abweichende Erklärungen oder Datumsangaben und untergruben somit die Wahrheit der ursprünglichen Studien.
Nur diejenigen, die sich mit all ihren stolzen Ambitionen zurücknahmen und aufrichtig die Führung des Herrn und Sein Wort suchten, konnten eine vollkommene Harmonie finden, die nicht die Führung des Geistes in der Miller-Bewegung verleugnete und doch erklärte, was geschehen war. Das war schon immer die Haltung derer, die die Wahrheit aufrichtig lieben. Sie kannten Ihn und konnten Seine Führung nicht leugnen. Ihr Glaube beruhte auf ihrer Liebe zu Jesus und der Wahrheit und nicht auf egoistischen Zielen oder der Hoffnung auf Selbsterhöhung. Diese Art von gutem Glauben an Gottes Verheißungen ist es, der die Erblasser dieses Testaments heute antreibt, und so sollte auch der gute Glaube der Erben sein.
Nicht nur die Erfahrung des kleinen Büchleins trifft auf die Gläubigen der Miller-Bewegung zu; die Beschreibung des Engels, war auch eine passende Darstellung von Jesus selbst und wie Er zu ihnen in Beziehung stand:
Und ich sah einen anderen starken Engel aus dem Himmel herabsteigen, bekleidet mit einer Wolke, und ein Regenbogen war auf seinem Haupt; und sein Angesicht war wie die Sonne und seine Füße wie Feuersäulen. (Offenbarung 10,1)
Jesus war es, der sie wie eine Feuersäule führte und ihren Weg beleuchtete, während sie den lauten Ruf anstimmten: „Siehe, der Bräutigam kommt!“[10] Er war es auch, der mit den Wolken des Himmels kommen und dabei hell wie die Sonne strahlen sollte. Das war ihre erhoffte Verheißung, wie es der Regenbogen über Seinem Haupt ausdrückt.
Obwohl der Mitternachtsruf, der die Rückkehr Jesu ankündigte, in dieser Generation nicht in Seiner Wiederkunft gipfelte, diente diese Erfahrung doch als ein helles Licht auf ihrem Weg, weil sie nun verstanden hatten, dass Jesus zum Vater ging:
Ich sah in den Nachtgesichten, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels, gleich einem Sohn des Menschen; und er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn gebracht. (Daniel 7,13)
Jesus führte sie vor und nach ihrer großen Enttäuschung, wie es die beiden Füße des Engels, die als wegweisende Feuersäulen beschrieben werden, darstellen. Er führte sie Schritt für Schritt und ließ Sein Licht niemals verlöschen, so wie Er das alte Israel bei seiner Wanderung durch die Wüste mit einer Wolke am Tag und einer Feuersäule bei Nacht anführte. Auch andere Symbole dieser Vision beziehen sich direkt auf die Adventbewegung! Johannes sieht den Engel auf der Erde und dem Meer stehen:
Und er hielt in seiner Hand ein offenes Büchlein; und er setzte seinen rechten Fuß auf das Meer, den linken aber auf die Erde, und er rief mit lauter Stimme, wie ein Löwe brüllt. Und als er gerufen hatte, ließen die sieben Donner ihre Stimmen vernehmen. (Offenbarung 10,2-3)
Ellen G. White, die den Höhepunkt der Ereignisse miterlebte, beschrieb die geografischen Gebiete, in denen die Botschaft gelehrt wurde:
Wie die große Reformation im 16. Jahrhundert, so kam die Adventbewegung gleichzeitig in verschiedenen Ländern der Christenheit auf. Sowohl in Europa als auch in Amerika studierten Männer des Glaubens und des Gebets die Weissagungen, verfolgten die von Gott eingegebenen Berichte und fanden überzeugende Beweise, daß das Ende aller Dinge nahe war. In verschiedenen Ländern entstanden vereinzelte Gruppen von Christen, die allein durch das Studium der Heiligen Schrift zu der Überzeugung gelangten, daß die Ankunft des Heilandes bevorstand. {GK 359.3}
Die Freude erregende Offenbarung war die Erkenntnis der Zeitprophetie der 2300 Abende und Morgen gewesen, die genau im Jahre 1844 endete. Die Botschaft wurde von vielen begrüßt und weitläufig in Europa, das biblisch als das Meer wegen seiner vielen verschiedenen dort lebenden Nationen und existierenden Sprachen dargestellt wird,[11] gelehrt. Aber auch im spärlich bevölkerten Amerika, das in Bezug zu den vielen Völkerstämmen Europas in der Bibelauslegung durch das konträre Symbol der „Erde“ repräsentiert wird, wurde diese Botschaft verbreitet. In anderen Teilen der Welt war die Botschaft noch nicht weitläufig bekannt (dennoch wurde „die erste Engelsbotschaft zu jeder Missionsstation in der Welt getragen“[12]). Deshalb wurde durch das Bild des Engels, der auf dem Meer und der Erde steht, bereits vorhergesagt, auf welche Weise das Verständnis des Büchleins in Europa und Amerika Fuß fassen würde.
Nachdem Johannes den Engel beschrieben hatte, hörte er Gottes Stimme wie „sieben Donner“ sprechen und wollte sogleich zu Papier bringen, was er gehört hatte, ihm wurde aber geboten, es nicht niederzuschreiben:
Und als die sieben Donner ihre Stimmen hatten vernehmen lassen, wollte ich schreiben; da hörte ich eine Stimme aus dem Himmel, die zu mir sprach: Versiegle, was die sieben Donner geredet haben, und schreibe diese Dinge nicht auf! (Offenbarung 10,4)
Der fleißige Bibelstudent ist bemüht, jeden Aspekt einer Vision zu verstehen, weil er erkennt, dass Gott geredet hat und nichts davon zu Boden fallen sollte. Was sollen wir aber dann mit den sieben Donnern anfangen, die Johannes nicht niederschreiben sollte!? Ist es möglich zu wissen, was gesagt wurde? Warum hat es Gott nicht erlaubt, dass Johannes sie niederschreibt? Die Antwort auf diese Fragen unterstreicht, dass diese Vision für die Millerbewegung gilt – eine Bewegung, die nicht bis zum Ende durchgehen würde, an dem alle Geheimnisse ausgelegt sein würden.
Doch das Brüllen des Engels wie ein Löwe hat einen klaren Bezug auf den Inhalt der Miller-Botschaft, wie sie damals gepredigt wurde, nämlich, dass Jesus – der Löwe aus dem Stamme Juda – dabei war, wiederzukommen und das Geheimnis der Zeit zu enthüllen:[13]
Nein, Gott, der Herr, tut nichts, ohne daß er sein Geheimnis seinen Knechten, den Propheten, geoffenbart hat. Der Löwe brüllt; wer sollte sich nicht fürchten? Gott, der Herr, redet; wer sollte nicht weissagen? (Amos 3,7-8)
Die Milleriten predigten ein Datum, von dem sie glaubten, dass es der zweite Advent war, aber war das wirklich der Mitternachtsruf gewesen, wie sie es nannten? Der Begriff wurde aus dem Gleichnis von den zehn Jungfrauen abgeleitet, die „ausgingen, dem Bräutigam [Jesus] entgegen“.[14] Für die enttäuschten Adventisten fand dies Anwendung auf Jesu Kommen zu dem Alten an Tagen im Himmel. Die Tatsache jedoch, dass seitdem viele Generationen vorübergingen, zeugt dafür, dass es eine andere Anwendung geben muss, weil die Jungfrauen im Jahre 1844 und kurz danach Jesus nicht begegnet waren. Man muss eingestehen, dass es noch einen weiteren Mitternachtsruf geben muss: „Siehe, der Bräutigam kommt!“ – als letzte Botschaft, kurz vor dem Advent des Herrn.
Der Engel weissagte, dass Johannes, der hier die milleritischen Adventisten symbolisierte, es nicht aufschreiben sollte, weil es für sie unmöglich war, über das entsprechende Wissen zu verfügen. Johannes konnte lediglich über ihre Erfahrungen während dieser Zeit schreiben. Er hörte die Begebenheiten einer zukünftigen Geschichte des Adventvolkes, die gerade erst begonnen hatte aufgeschrieben zu werden, aber es war eine zukünftige Botschaft, die zu einem späteren Zeitpunkt entsiegelt werden sollte – nachdem die damals noch zukünftige Advent-Erfahrung Geschichte geworden war. Es war die Weissagung von der Botschaft des Vierten Engels, die die Geschichte darüber enthält, wie das Vermächtnis dieses Testaments im Laufe der Generationen, angefangen von den Milleriten bis zur Gegenwart, in den Besitz der Erblasser kam.
Diese Zeitbotschaft hatte ihren Zweck für die Adventgemeinde erfüllt und in Gottes Wort wurde prophezeit, dass die Bewegung jener Tage keine weiteren Zeitangaben mehr erhalten würde. Dies spiegelt sich im feierlichen Schwur des Engels wider:
und schwor bei dem, der lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, der den Himmel geschaffen hat und was darin ist, und die Erde und was darauf ist, und das Meer und was darin ist: Es wird keine Zeit mehr sein; (Offenbarung 10,6)
Der Schwur des Engels: „Es soll hinfort keine Zeit mehr sein“, verweist nicht auf das Ende der Zeit für die Welt, sondern auf das Ende der Zeitweissagung, wie sie in dem kleinen Büchlein gefunden wurde. Das bedeutet, dass Jesus gegenüber der Millerbewegung mit Seinem Eid erklärt, dass es nach 1844 keine prophetische Zeitberechnung in Verbindung mit dem kleinen Büchlein, welches Daniel 8,14 beinhaltet, mehr geben würde. Die Millerbewegung predigte 1844 mit dem Segen des Heiligen Geistes, der das offene Büchlein anbot, um es zu verschlingen. Allerdings hatten sie keine Befugnis, zukünftige Daten für diese Prophezeiung festzulegen, denn das würde die Wahrheit des Datums von 1844 untergraben, als ob es irrtümlich errechnet worden wäre und angepasst werden müsste. Der Schwur schützt die Echtheit dieser Zeitbotschaft!
Das Vorliegen eines Schwurs bzw. Schwörens bedeutet im Allgemeinen, dass es sich hierbei um ein rechtliches Dokument von großer Bedeutung handelt. Hiermit wird auf eine rechtliche Handlung in Bezug auf den ewigen Bund gewiesen, die sich in der erwachenden Millerbewegung zutrug. In der Tat ging es um die Erneuerung des Gottesbundes mit einem anderen berufenen Volk: den Siebenten-Tags-Adventisten. Indem sie die Sabbat-Wahrheit des siebenten Tages, wie sie im vierten Gebot geschrieben steht, im Jahre 1846 annahmen, hielten sie die Besitzurkunde des Himmlischen Kanaans in ihren Händen. Obwohl sie 1844 nicht mit Jesus in den Himmel gegangen waren, wurde ihnen trotzdem der Vertrag ausgehändigt. Dies ist der biblisch-prophetische Beweis dafür, dass die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten Gottes auserwähltes Volk war.
Die Autorität des Schwurs wird dadurch unterstrichen, dass Er Seine Attribute als Schöpfer des Himmels und der Erde und des Meeres angibt. Nicht nur ist dies das Siegel Gottes des vierten Gebots, sondern es gibt zudem eine klare Parallele zum ersten Engel, der in den letzten Jahren der Millerbewegung im Himmel flog; der Schwur war die Fortsetzung der Botschaft:
Mit anderen Worten ausgedrückt, lautet die Warnung des ersten Engels so: „Achte auf Gott, weil Er im Begriff ist, eine rechtliche Handlung mit dem Siegel Seiner Autorität durchzuführen!“ Diese Rechtshandlung war die Vermittlung Seines Gesetzes – des ewigen Bundes – an die neue Glaubensgemeinschaft Seines Volkes.
Bei all den Beweisen sollte klar sein, dass die Vision des Engels mit dem kleinen Büchlein eine spezielle Prophezeiung über die frühe Adventbewegung war. Es wäre also unangemessen, darauf zu bestehen, dass der vom Engel getätigte Schwur universell für alle Zeit anwendbar wäre, wenn es Johannes als einzigem Zeugen des Schwurs nicht einmal erlaubt war, das niederzuschreiben, was nach dieser Zeit in der Zukunft geschehen sollte! Nein, es war sicherlich keine allgemeine Erklärung für alle verbleibende Zeit.
Bis es jedoch eine zukünftige Ermächtigung, die Zeit wieder zu prophezeien, geben würde, entsprach es tatsächlich der Wahrheit, dass „es [eine prophetische] Zeit nicht mehr geben sollte.“ Anders ausgedrückt, kann nur die gleiche Autorität, die schwor, dass „hinfort keine Zeit mehr sein soll“ erneut bestimmen, dass es abermals eine Zeit-Weissagung gibt. Für die adventistische Kirche bedeutet eine neue Zeitprophezeiung allerdings, dass sie den Bund, den Schwur, den Gott ihr gegeben hat, gebrochen hat. Würde sie eine neue Zeitbotschaft akzeptieren, würde die Kirche damit zugeben, dass ihre Zeit vorüber ist und dass Jesus nicht für sie gekommen ist und dass sie es versäumte, ihren Verpflichtungen aus dem Bund nachzukommen. Der Leiter der Kirche, Ted Wilson, befindet es jedoch als unnötig, das bescheidene Brot des Büßers zu essen und einzugestehen, den Sabbat gebrochen zu haben!
Eine Zeitbotschaft ist von Natur aus mit einer einzigartigen Testfunktion ausgestattet, die andere Botschaften nicht aufweisen. Jeder Leser, der mit der Großen Enttäuschung vertraut ist, versteht, dass das Verstreichen der Zeit ein Mittel war, die Herzen von Gottes Volk zu prüfen. Sie testete ihre Liebe zu Gott und Seiner Wahrheit und separierte diejenigen, die Sein Erscheinen liebten, von denen, die der Bewegung aus Angst oder anderen egoistischen Motiven anhingen.
Aber wusstest du, dass die Botschaft noch eine weitere Prüfung beinhaltet? Es war wieder ein Test der Liebe, aber diesmal wurde die Liebe für unsere Mitmenschen abgeprüft! Im Falle der Liebe zu Gott gab es nur wenige, die den Test bestanden, aber im Falle der Liebe zum Mitmenschen – das heißt der brüderlichen Liebe – gab es traurigerweise nicht einen, der bestand! Nein, wahrhaftig nicht einen!
Wie hätte die brüderliche Philadelphia-Liebe ausgesehen? Im Angesicht einer Zeitbotschaft gibt es nur eine Antwort. Wenn du mit unseren Artikeln vertraut bist, dann weißt du bereits, welche es ist. Falls nicht, solltest du, um es verstehen zu lernen, zuerst bedenken, dass Gottes Volk zuerst den hohen Standard des Charakters Jesu Christi zu erreichen hat, bevor Er kommen kann. Die Liebe Jesu ist sehr tief gegründet. Er forderte Seine Jünger - einschließlich uns als Seine heutigen Jünger - dazu auf, Seinem Beispiel zu folgen.
Jesus erklärte nun seinen Jüngern, daß sein Leben der Selbstverleugnung für sie beispielgebend sein sollte; dann rief er das Volk, das sich in der Nähe aufhielt, zu sich und sagte: „Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir.“ Matthäus 16,24. Das Kreuz erinnerte an die Macht Roms; es war das Sinnbild der schmählichsten und grausamsten Todesart. Die niedrigsten Verbrecher mußten das Kreuz selbst zur Richtstätte tragen; hiergegen sträubten sie sich oft mit so verzweifelter Heftigkeit, bis sie schließlich überwältigt wurden und man ihnen das Kreuz auf ihren Schultern festband. Jesus aber gebot seinen Nachfolgern, das Kreuz freiwillig auf sich zu nehmen und ihm nachzufolgen. Seine Worte, die die Jünger nur unklar verstanden, wiesen sie hin auf die Notwendigkeit, sich in die bittersten Leiden zu schicken, ja sogar den Tod um Christi willen auf sich zu nehmen. Eine größere Hingabe konnten die Worte des Heilandes nicht ausdrücken. Er selbst hatte dies alles auch um ihretwillen auf sich genommen. Ihn verlangte nicht nach dem Himmel, solange wir Sünder verloren waren; er vertauschte die himmlischen Höfe gegen ein Leben der Schmach und tiefsten Beleidigungen; er litt um unsertwillen den Tod der Schande. Er, der reich war an den unschätzbaren Gütern des Himmels, wurde arm, damit wir durch seine Armut reich würden. Wir aber müssen den Weg gehen, den auch er ging. {LJ 413.3}
Was für Liebe! Denke doch einmal darüber nach, was das bedeutet! Wenn Jesus nicht nach dem Himmel verlangte und wir in Seine Fußstapfen treten sollen, dann sollten wir auch nicht nach dem Himmel verlangen, während andere noch nicht die Gelegenheit erhalten haben, ebenfalls gerettet zu werden.
Als die prophezeite Zeit kam, leuchtete da die Fülle der Liebe Christi in den Angesichtern der Milleriten? Was wäre der Herzensschrei eines Menschen gewesen, in dem eine Liebe geboren wäre, die nicht nach dem Himmel verlangte, während andere ohne jede Chance sterben müssten? Sollte es nicht heißen: „Herr, bitte warte! Es gibt noch andere, die die Botschaft noch nicht gehört haben!“?
Was wäre das Ergebnis gewesen, wenn dies das Gebet auf den Lippen dieser frühen Adventisten gewesen wäre? Wären sie enttäuscht worden? Nein! Mit diesem Gebet hätten sie beide Prüfungen des Gesetzes der Liebe, einschließlich die der brüderlichen Liebe, bestanden und Gott hätte die Verheißungen des ewigen Bundes in kürzester Zeit erfüllen können! Mit Freude wäre das Verständnis bezüglich des wahren Ereignisses gekommen, noch bevor die Zeit verstrichen wäre, und alles wäre anders gewesen. Sie hätten Gottes Anerkennung über ihren selbstlosen Wunsch, den Rest der Welt zu erreichen, verspürt und sie hätten von Ihm eine besondere Befugnis und Macht erhalten, dies auch zu tun!
Der Heilige Geist führt Sein Volk schrittweise, aber die Zeit war noch nicht gekommen, dass beide Teile des Bundes – die beiden großen Gebote – in ihre Herzen geschrieben werden konnten. Es musste noch mehr an ihnen gearbeitet werden. Aus diesem Grund steht der Schwur des Engels im Kontext der millerschen Adventbewegung, für die Johannes im Kapitel 10 stand und weshalb er auch der einzige Zeuge des Schwurs war. Sie waren es, die das kleine Buch aus der Hand des Engels empfingen und aßen, aber sie opferten nicht ihren eigenen Wunsch nach dem Himmel, damit noch mehr gerettet werden könnten. Die Konsequenz war das Grimmen in ihren eigenen Mägen. In die Fußtapfen Jesu zu treten, bedeutet, die beiden großen Gebote des Gesetzes zu vorzuweisen:
Jesus aber antwortete ihm: Das vornehmste aller Gebote ist: «Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist alleiniger Herr; und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Gemüte und mit aller deiner Kraft!» Dies ist das vornehmste Gebot. Und das andere ist ihm gleich: «Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!» Größer als diese ist kein anderes Gebot. (Markus 12,29-31)
Es war mehr Zeit nötig, um Gottes Volk zuzubereiten. Interessanterweise gibt es einen weiteren Schwur, der die Zeit vorgibt, bis zu der dieser Prozess abgeschlossen sein musste. Es ist der Schwur, der in der Orion-Präsentation entschlüsselt wurde und das Herzen der letzten Botschaft Gottes für die Menschheit darstellt:
Und ich, Daniel, sah: und siehe, zwei andere standen da, einer hier am Ufer des Stromes, und einer dort am Ufer des Stromes. Und einer sprach zu dem in Linnen gekleideten Mann, welcher oben über dem Wasser des Stromes war: Wie lange wird dauern das Ende dieser wunderbaren Dinge? Und ich hörte den in Linnen gekleideten Mann, welcher oben über dem Wasser des Stromes war, und er erhob seine Rechte und seine Linke zum Himmel und schwur bei dem, der ewig lebt: Eine Zeit, Zeiten und eine halbe Zeit; und wenn die Zerschmetterung der Kraft des heiligen Volkes vollbracht sein wird, dann werden alle diese Dinge vollendet sein. (Daniel 12,5-7)
Der Schwur, der im letzten Kapitel von Daniel aufgezeichnet wurde, war ein feierlicher Schwur Jesu zum Vater und gab die Zeit „bis zum Ende dieser Wunder“ an, während zwei Männer an den Ufern des Flusses den Vorgang beobachteten. Sobald wir die Beteiligung eines Schwurs sehen, sollten wir erkennen, dass das Geschehen etwas mit dem ewigen Bund zu tun haben muss; es handelt sich um einen Rechtsakt. Obwohl es Ähnlichkeiten zwischen dem in Daniel 12 und dem in Offenbarung 10 beschriebenen Schwur gibt, können sie nicht denselben Schwur darstellen, weil der letztgenannte nicht wirklich bis zum Ende gilt! In Daniel 12 geht der Schwur dagegen „bis zum Ende dieser Wunder“, während Johannes, nachdem er das kleine Büchlein in Offenbarung 10 gegessen hatte und es in seinem Bauche bitter geworden war, von demselben Engel, der den Schwur gab, gesagt wurde, dass noch mehr Prophetie kommen müsste:
Und ich nahm das Büchlein aus der Hand des Engels und verschlang es; und es war in meinem Munde süß wie Honig. Als ich es aber verschlungen hatte, wurde es mir bitter im Leibe. Und er sprach zu mir: Du sollst abermals weissagen über viele Völker und Nationen und Zungen und Könige. (Offenbarung 10,10-11)
Wir können verstehen, dass es eine Notwendigkeit zur erneuten Weissagung gab, weil der erste Versuch, die Zeit der Rückkehr Jesu zu offenbaren, zur bitteren Enttäuschung aufgrund des fehlenden Opfers führte, das bewiesen hätte, dass beide großen Gebote in ihre Herzen geschrieben waren. Es fehlte eben noch etwas in dem Vertrag: die Unterschrift der empfangenden Partei, die das Opfer der brüderlichen Liebe darstellt.
Als das Gericht im Jahre 1844 begann, mussten die Zehn Gebote (der rechtliche Bund) der Gemeinde zur Unterzeichnung gegeben werden! Sie erhielten zwar das ganze Gesetz Gottes einschließlich der Sabbat-Wahrheit im Jahre 1846, aber wie lange würde es dauern, bis die Gemeinde den Pakt begreifen und schließlich selbst unterzeichnen würde?
Es gibt spezifische Bedingungen, die erfüllt werden müssen, bevor Jesus kommen kann. Der große Kampf zwischen Christus und Satan ist nicht nur eine kosmische Balgerei, sondern ein formelles Gericht, das über das Sorgerecht und die Regierungsgewalt über das Universum verhandelt. Der Verteidigungsfall für Gottes Charakter verlangt, dass Beweise vorgelegt und Zeugen berufen werden, die eine akzeptable Aussage für Gott abgeben. Im Jahre 1844 setzte sich das himmlische Gericht gemäß der Prophezeiung Daniels,[15] dessen Name „Gott ist mein Richter“ oder „Gericht Gottes“ bedeutet.
Solches sah ich, bis Throne aufgestellt wurden und ein Hochbetagter sich setzte. Sein Kleid war schneeweiß und das Haar seines Hauptes wie reine Wolle; sein Thron waren Feuerflammen und seine Räder ein brennendes Feuer. Ein Feuerstrom ergoß sich und ging von ihm aus. Tausendmal Tausende dienten ihm emsiglich, und zehntausendmal Zehntausende standen vor ihm; das Gericht setzte sich, und die Bücher wurden aufgetan. (Daniel 7,9-10)
Daniel wurde aufgetragen, das Buch seiner Prophezeiung zu versiegeln, welches die Zeit offenbarte, wann das Gericht beginnen würde. Es sollte nicht für immer versiegelt werden, sondern nur „bis zur Zeit des Endes“.[16] Dann würde diese Prophezeiung[17] verstanden werden. Unmittelbar danach wurde Daniel die äußerst symbolische Szene gezeigt, während der eine Frage gestellt wurde:
Und ich, Daniel, schaute und siehe, da standen zwei andere da; einer an diesem, der andere an jenem Ufer des Flusses. Und einer sprach zu dem Mann in leinenen Kleidern, welcher oberhalb der Wasser des Flusses stand: Wie lange werden diese unerhörten Zustände dauern? (Daniel 12,5-6)
Der Mann stellt die Frage, die in Daniels Herz brannte: „Wie lange wird es dauern, bis all dies zu Ende geht und Gott gerechtfertigt sein wird?“ Ist das die gleiche Frage, die in deinem Herzen brennt? Verlangst du danach, deinen Vater endlich gerechtfertigt und das Gericht beendet zu sehen? Er sitzt als Angeklagter auf der Anklagebank und diejenigen, die Ihn lieben, wollen auch wissen, wie lange es dauern wird, bis der Prozess endet und welche Rolle sie darin spielen. Die Erben dieses Vermächtnisses haben einen entscheidenden Teil beizutragen, der verstanden werden und sie ganz erfüllen muss. Alles, was dazu nötig ist, ist bereits gegeben worden, aber der Bund muss in ihre Herzen geschrieben werden und sie müssen – ohne zu fallen – im Lichte Jesu im Orion bestehen.
Gott hat die Antwort auf die Frage nach dem „Wie lange?“ bereits gegeben, aber Er würde solche Geheimnisse niemals im Klartext offenbaren. Er kleidete sie in eine Symbolik, die nur dann verstanden würde, wenn die Zeit für ihre Offenbarung gekommen wäre.
Da hörte ich den in Leinen gekleideten Mann, der oberhalb der Wasser des Flusses war, wie er seine Rechte und seine Linke zum Himmel erhob und bei dem schwor, der ewig lebt: Eine Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit; und wenn die Zerschmetterung der Kraft des heiligen Volkes vollendet ist, so wird das alles zu Ende gehen! (Daniel 12,7)
Der Herr weiß, wie man viele Informationen auf engstem Raum verpackt. Dieser Vers ist ein gutes schriftliches Beispiel dafür! Eine der ersten Offenbarungen, die Gott Bruder John gab, war das Verständnis über die Dauer des Gerichts – zuerst durch eine andere Prophezeiung, aber später fand er heraus, dass der gleiche Zeitrahmen auch in diesem Schwur offenbart wurde. Dies wurde in den frühesten Versionen der Präsentation der Uhr Gottes im Orion vorgestellt und erklärt. Die Symbolik zeigt eine zweifache Bestätigung des Bundes (12 + 12) bzw. Zeugnisses durch Jesu Schwur (x 7).[18] Jesus erklärt (ohne Worte), dass diese Phase des Gerichts 168 Jahre dauern würde: (12 + 12) × 7. Dies bringt uns vom Anfang des Gerichts im Jahre 1844 zum Herbst 2012, dem Ende des himmlischen Gerichts an denen, die bis dahin den Namen Christi bekennend gestorben sind: das Gericht an den Toten.[19]
Während der 168 Jahre des Gerichts an den Toten wurde das Buch der sieben Siegel eines nach dem anderen geöffnet. Es begann mit dem ersten Siegel im Jahre 1846, kurz nachdem das Gericht zu tagen begonnen hatte. Das Buch war innen und außen beschrieben,[20] wodurch der äußere Teil ohne die Siegel zu brechen gelesen werden konnte. Die Geschichte des Christentums wird durch diesen äußeren Teil dargestellt. Der verborgene Teil des Buches konnte nicht gelesen oder verstanden werden, bis die Siegel nach 1844 geöffnet wurden. Das folgt dem Muster der Eroberung von Jericho, wie wir bereits ausführlich in Die Geschichte wiederholt sich beschrieben haben und noch einmal in Babylon ist gefallen – Teil 1 zusammenfassten.
Wenn man versteht, dass die ersten sechs Märsche am siebten Tag wiederholt wurden und so die sieben Siegel erst in der Zeit des Gerichts tatsächlich geöffnet wurden, erkennt man auch, dass die Sabbat-Wahrheit des siebten Tages nur der Anfang des Verständnisses der Gemeinde für den göttlichen Pakt war! Nur das erste Siegel wurde 1846 geöffnet, als sie erkannten, dass sie dabei waren, einen Vertrag von der höchsten Autorität des Himmels zu erhalten. Aber die Gemeinde hatte noch viel mehr zu lernen.
Schließlich kam nach den 168 Jahren des Schwurs am Versöhnungstag (Yom Kippur) im Jahre 2012 das Ende dieser langen Phase des Gerichts. Das war der siebenfach Große Sabbat vom 27. Oktober 2012,[21] der Tag der Entscheidung für das Gerichtsvolk – sprich denjenigen, die erkannt hatten, was im Jahre 1844 im Himmel geschah. Dies hätte das wohl bedeutendste Ereignis im Himmel seit dem Tod und der Auferstehung Jesu sein können! Oh, wie aufmerksam das zuschauende Universum die Entwicklung bis zu diesem Tag beobachtet haben muss! Was würde geschehen!? Würde Gottes Volk sich bereitgemacht haben, für Ihn zu zeugen?
Was als kleine, aber leidenschaftliche Gruppe begann, hatte sich während der 168 Jahre nach dem Gerichtsbeginn vervielfacht. An ihnen als Gemeinschaft wiederholten sich die Entwicklungsstadien, wie sie in den Briefen an die Gemeinden in Offenbarung 2 & 3 dargestellt wurden. Wie leider vorherzusehen war, trafen die Worte Jesu an die Gemeinde von Laodizea auf sie im Jahr 2012 perfekt zu:
Ich weiß deine Werke, daß du weder kalt noch warm bist. Ach, daß du kalt oder warm wärest! So aber, weil du lau bist und weder kalt noch warm, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde. Denn du sprichst: Ich bin reich und habe Überfluß und bedarf nichts! und weißt nicht, daß du elend und erbärmlich bist, arm, blind und bloß! (Offenbarung 3,15-17)
Die Gemeinde hatte die Haltung des alten Israel eingenommen, das glaubte, weil Gott sie erwählt hatte, würden sie, unabhängig von ihrem Verhalten, für immer Seine Auserwählten sein. Sich an der (bedingten) Verheißung, dass „die Gemeinde durchgehen würde“, festhaltend, betrachteten sie es als Glauben, sich von der Wirklichkeit loszulösen, als die höchsten Leiter vor jeglicher Sünde und Rebellion die Augen verschlossen. Sie ignorierten die Geschichte Israels und rissen die Mauern der Trennung von den weltlichen Praktiken nieder, bis ihre Vereinigung mit der Welt vollständig geworden war. Von den Normlosen, die die Gemeinde nur als Ort für angenehme Gefühle aufsuchten, bis zu denjenigen, die jeden Aspekt der konservativen Lehre und Kirchenkultur inbrünstig willkommen hießen, leugneten sie doch alle die Macht des Evangeliums, das Gesetz in ihre Herzen schreiben zu können. Sie hatten zwar das Zeugnis, aber sie erfüllten ihren Teil der Abmachung nicht. Wie die Gemeinde Laodizea (wörtlich „das Gerichtsvolk“), waren sie weder heiß noch kalt und glaubten, dass sie nichts bedürften.
Glaubst auch du, dass Gottes Pläne fixiert, starr und unflexibel sind, dass alles buchstäblich geschehen wird, wie es geweissagt wurde, und dass nichts, was wir tun oder nicht tun, etwas an Seinem Plan ändern wird? Nein, so ist es nicht! Er kennt zwar das Ende von Anfang an und wir nicht, Er ruft uns aber auf, in Gerechtigkeit durch Glauben vorwärts zu schreiten, damit Sein Werk vollendet wird und Er kommen kann! Es hätte nicht 2.000 Jahre dauern müssen, aber aufgrund der verachtenswerten Haltung des trägen Wartens – als ob Jesus es liebe, Zeit zu vergeuden – geriet der Rechtsstreit Gottes in eine Krise. Wir haben jetzt die letzte Gelegenheit, Sein Werk zu vollenden oder den Krieg zu verlieren! Es wird keine Verzögerungen mehr geben. Steh auf und lass Ihn Sein Werk in dir vollbringen!
Werdet ganz nüchtern und sündiget nicht! Denn etliche haben keine Erkenntnis Gottes; das sage ich euch zur Beschämung. (1. Korinther 15,34)
Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten hatte die hohe Verantwortung, der Welt Gottes letzte Botschaft der Barmherzigkeit zu verkündigen und die Gläubigen durch die letzten Ereignisse des Gerichts als eine Nation von Priestern zu führen. Das war der Zweck der Orion-Botschaft. Sie wurde ihnen gegeben, um sie zu reinigen und vorzubereiten, damit sie am Ende der Geschichte dieser Erde als Priester dienten. Doch anstatt das Gewicht ihrer Verantwortung im Plan Gottes zu erkennen, diese hohe Ehre zu akzeptieren und sich der Situation durch den Glauben gewachsen zu erweisen, wandten sie sich von dem ab, der vom Himmel her sprach. Sie missbrauchten den großen geistlichen Reichtum, mit dem Gott sie gesegnet hatte und verwandelten ihn in einen Fluch, indem sie Seine Stimme vom Himmel für eine gewöhnliche Sache menschlichen Ursprungs hielten. So zeigten sie ihren Mangel an Furcht vor dem Herrn und machten den Schaden an ihrem eigenen „Schöpfungs-Sabbat“[22] noch größer; just am absoluten Höhepunkt ihres Gerichts. Nun konnten sie ihrem kollektiven Schicksal nicht mehr entrinnen:
Mein Volk geht aus Mangel an Erkenntnis zugrunde; denn du hast die Erkenntnis verworfen, darum will ich auch dich verwerfen, daß du nicht mehr mein Priester seiest; und weil du das Gesetz deines Gottes vergessen hast, will auch ich deiner Kinder vergessen! (Hosea 4,6)
Ein schreckliches Urteil wurde an diesem Tag gesprochen! Obwohl die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten sehr privilegiert gewesen war, durfte sie weiterhin nicht mehr die Rolle spielen, die Gott ihr zugedacht hatte. Was mit einer großen Enttäuschung für Gottes Gläubige auf Erden im Jahre 1844 begann, endete im Himmel mit der großen Enttäuschung Gottes im Jahre 2012. Aber sie waren und sind noch immer völlig nichtsahnend hinsichtlich dieser himmlischen Wahrheit. Sie erhalten weiterhin mit jeder Sabbatschullektion ihren Schuss Formalismus, während sie der Welt nachjagen und glauben, dass sie einen Fuß in der Tür des Himmels haben, weil sie Adventisten sind und Adventisten „die Wahrheit (leider nicht mehr) haben“.
168 Jahre lang arbeitete Gott mit dieser Gemeinde, schützte, korrigierte und befähigte sie, wie ein liebender Vater es mit seinem Kind tut. Jedoch fingen sie wie das alte Israel an, sich abzuwenden. Sie wollten wie die anderen Konfessionen leben, bis ihr Herz von Ihm so entfremdet war, dass sie, als Er vom Orion her sprach, nicht einmal in der Lage waren, Seine Stimme zu erkennen! Wie muss dies am Herzen Gottes gezerrt haben, als Er das unvermeidliche Resultat voraussah! Höre Seine traurige und bittere Klage:
Nun, so will ich euch denn kundmachen, was ich meinem Weinberge [die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten] tun will: seinen Zaun wegnehmen, daß er abgeweidet werde, seine Mauer niederreißen, daß er zertreten werde. Und ich werde ihn zu Grunde richten; er soll nicht beschnitten noch behackt werden, und Dornen und Disteln sollen in ihm aufschießen; und ich will den Wolken gebieten, daß sie keinen Regen auf ihn fallen lassen. Denn der Weinberg Jahwes der Heerscharen ist das Haus Israel, und die Männer von Juda sind die Pflanzung seines Ergötzens; und er wartete auf Recht, und siehe da: Blutvergießen, auf Gerechtigkeit, und siehe da: Wehgeschrei. (Jesaja 5,5-7)
Ihr Mangel an Reue und Reform in der zugeteilten Zeit, machte es Gott unmöglich, sie zu verwenden, um der Welt das letzte Zeugnis zu geben, was ein standfestes und treues Volk erfordert. Was sollte Gott sonst noch tun? Sein Volk hatte Ihn abgelehnt! Durch wen könnte Er die letzten Warnungen der Welt geben?
Der Tempel Gottes war gemessen und für zu leicht befunden worden. Gott brauchte treue Priester, doch fand Er sie gänzlich unvorbereitet für den Kampf. Stattdessen irrten sie torkelnd umher, da sie den Wein der Falschheiten Babylons getrunken hatten. Das hässliche Ergebnis der Kirchen-Party wird anschaulich beschrieben:
Ja, alle Tische sind besudelt mit unflätigem Gespei, so daß kein Platz mehr ist. (Jesaja 28,8)
Wegen dieses schrecklichen Zustandes, in dem Gott Sein Volk – Seinen geliebten Weinberg – vorfand, konnten nur wenige von ihnen Seine Stimme vom Orion hören und darauf reagieren. Nicht einmal zwölf Männer konnten unter ihnen zum Zeugnis für den Vater gefunden werden, weil es allen egal war. So war es notwendig, dass die endgültigen Ereignisse des Gerichts auf eine andere Weise stattfinden mussten. In stiller Erwartung beobachteten die himmlischen Zuschauer, was Gott tun würde.
Es wurde ein Notfallplan aktiviert, der eine Verlegung des Gerichtsortes für das himmlische Gericht vorsah. Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten, der Antityp Israels, war nicht länger dazu befugt, die Priester des Allerhöchsten in dieser letzten Generation zu stellen. Stattdessen wählte Er die wenigen Einzelpersonen, die auf Seine Stimme reagiert hatten, und versammelte sie, ob körperlich oder repräsentativ, auf dem Gutshof Weiße Wolke in Paraguay, Südamerika. Von dieser kleinen Gruppe erhebt Er die Nation der Priester, die diejenigen ersetzen, die „durch berauschende Getränke“ abseits des Weges taumeln.[23]
Die Szene von Jesu Schwur in Daniel 12 gibt die Gerichtsdauer in zweifacher Hinsicht an. Wie wir bereits gesehen haben, offenbart der bildliche Teil eine Dauer von 168 Jahren für den ersten Teil des Gerichts. Der gesprochene Teil des Schwurs erzählt uns etwas über das Ende des Gerichts und schließt mit Ereignissen ab, die mit dem Zweiten Advent verbunden sind. Diese zweite Phase findet deshalb statt, weil die „Aufzeichnungen in den Büchern“ für die Lebenden noch nicht abgeschlossen sind, sondern noch fortgeschrieben werden, während das Leben auf der Erde weiterhin andauert. Die Zeit für die Lebenden ist eine Zeit, in der polarisierende Einflüsse dazu führen, dass die Menschen einen klaren und sichtbaren Standpunkt für oder gegen die Prinzipien von Gottes Gesetz einnehmen. Das Gesetz Gottes ist der große Maßstab, durch den alle gerichtet werden!
Es gibt zwei verschiedene Prinzipien in Gottes Gesetz, die sich besonders auf die beiden Teile des Gerichts beziehen. Der Sabbat war das übergreifende Prinzip für die lange Phase des Gerichts an den Toten, während das Gericht an den Lebenden von einem anderen, wenn auch damit verbundenen Prinzip des Gesetzes angetrieben wird! Die Ehe ist die Zwillingsinstitution, die untrennbar mit dem Sabbat verbunden ist. Gottes Vorgaben für die Ehe beruhen auf Seiner Schöpfung, genau wie Seine Vorgaben über den Sabbat; und beide Institutionen stellen die Möglichkeit einer Prüfung der Loyalität gegenüber der Autorität Gottes als Schöpfer zur Verfügung.
Es gibt wohl keine andere Folge des Scheiterns der Adventgemeinde, die in Bezug auf ihre Hoffnung auf Erlösung vernichtender ist, als die Tragödie der Generalkonferenz von 1888 in Minneapolis. Wenn sie der Stimme des Herrn gehorcht hätten, hätten sie die Entwicklung des Sonntagsgesetzes als Erfüllung der biblischen Prophetie, bis hin zu Jesu Rückkehr in dieser Generation, erlebt. Aber indem sie den Gesetzgeber ablehnten, obwohl sie behaupteten, Sein Gesetz zu halten, zog Er sich von ihnen zurück und konnte die Prophezeiungen nicht mehr erfüllen, wie Er auch die Kinder Israels nicht vor ihrer Wüstenwanderung nach Kanaan bringen konnte.
Zur gleichen Zeit traumatisiert und angetrieben, konzentrierte sich die Kirche auf die Sabbat-Sonntagsfrage als Weg zum himmlischen Kanaan. Wie die Kinder Israels sagten sie:
Und sie machten sich am Morgen früh auf und zogen auf die Höhe des Gebirges und sprachen: Siehe, hier sind wir, und wir wollen hinaufziehen an den Ort, davon der HERR gesagt hat; denn wir haben gesündigt! (4. Mose 14,40)
Das ist die Antwort des Adventismus auf das Fiasko von 1888: „wir wollen hinaufziehen an den Ort, davon der HERR gesagt hat“ „und zwar durch das Halten des Sabbats“. Aber Moses sagte:
Mose aber sprach: Warum übertretet ihr also das Wort des HERRN? Es wird euch nicht gelingen! (4. Mose 14,41)
Die Mitgliederzahl der Adventgemeinde ist gestiegen, aber gedieh damit auch die Anzahl derer, die das himmlische Kanaan betreten werden? Nein, in keiner Weise – im Gegenteil, die Kirche ist in völliger Abtrünnigkeit versunken, indem sie sich den Gesetzen der Welt in allen Bereichen, die mit dem Gesetz Gottes in Konflikt stehen, unterwirft. Um Gottes Gesetz aufrecht zu erhalten, muss jedes Gebot gehalten werden, nicht nur eines oder ein paar. Die Staatsmächte erlassen Gesetze gegen Gott nicht wie erwartet in Bezug auf die Sabbatfrage, sondern im Hinblick auf die Ehefrage – und die Kirche hat in ihrer Prüfung diesbezüglich kläglich versagt.
Weil die Adventgemeinde die Botschaft des Vierten Engels verwarf – einschließlich der Stimme Gottes aus dem Orion –, ist Gottes vorausschauender Notfallplan in Kraft getreten. Das verlangte zusätzliche Zeit – Zeit, die es erlaubt, dass Satans Angriff gegen die Ehe voll ausreift und seine abscheulichen Früchte trägt. Wäre die Kirche treu geblieben, wären die letzten Ereignisse auf eine Weise geschehen, die sie erkannt hätten, aber nun erliegen sie einer großen Täuschung:
und dann wird der Gesetzlose geoffenbart werden, … ihn, dessen Auftreten nach der Wirkung des Satans erfolgt, unter Entfaltung aller betrügerischen Kräfte, Zeichen und Wunder und aller Verführung der Ungerechtigkeit unter denen, die verlorengehen, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, durch die sie hätten gerettet werden können. Darum sendet ihnen Gott kräftigen Irrtum, daß sie der Lüge glauben, damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen an der Ungerechtigkeit gehabt haben. (2. Thessalonicher 2,8-12)
Es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als daß ein Reicher [ein Adventist, der sich geistlich reich glaubt], in das Reich Gottes komme. (Markus 10,25)
Je allumfassender die Gesetze werden, die die Ordnung Gottes für die Ehe entstellen, desto mehr erwarten die Adventisten ein bevorstehendes Sonntagsgesetz. Dabei erkennen sie nicht, dass ihre eigene Kirche das Bild des Tieres durch stillschweigende Zustimmung zur pervertierten Ehe anbetet und die Täter in ihren Reihen nicht korrigiert werden. Im Gericht an den Lebenden müssen sich alle entscheiden und entweder zu keuschen Jungfrauen werden, die sich mit Frauen (die Kirchen repräsentieren)[24] nicht befleckt haben, oder die Plagen der Stadt Babylon empfangen, die auf alle ausgegossen werden, die mit ihr Unzucht getrieben haben, einschließlich der Kirche der Siebten-Tags-Adventisten.
Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel, die sprach: Gehet aus ihr [Babylon], heraus, mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit ihr nicht von ihren Plagen empfanget! (Offenbarung 18,4)
Dieses Testament ist für diejenigen bestimmt, die aus ALLEN organisierten Kirchen herauskommen, inklusive der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten, die in Abschnitt 1 insbesondere enterbt wurde.
Der Übergang von der Sabbatfrage zur Ehefrage, bzw. vom Gericht der Toten zum Gericht an den Lebenden, wird im Schwur von Daniel 12 dargestellt. Während Jesus Seine Hände gen Himmel streckt und dadurch die Dauer des ersten Zeitraumes darstellt, gibt Er mündlich die Dauer für den darauffolgenden. In gleicher Weise geschah es, dass als das Eine zu seinem Ende kam, das Nächste begann.
Die Kirche unternahm im Frühjahr 2012 ihre erste schwerwiegende Anstrengung, die weltliche, entweihte Form der Ehe anzunehmen, als die Frage der Frauenordination, die nach denselben Prinzipien und Argumenten wie die LGBT-Toleranz entschieden wird, die offizielle Aufmerksamkeit der Kirche[25] erregte. Zu dieser Zeit veranlasste uns Gottes Bedarf an Zeugen, die für Sein Gesetz einstehen würden, zu dem Aufruf, mit uns am Passah-Tag des Jahres 2012 am Abendmahl teilzuhaben. Wir hatten diesen Tag als den Beginn „der einen Zeit, zwei Zeiten und einer halben“ des gesprochenen Teils von Jesu Schwur erkannt. Die so dargestellten[26] 1290 Tage begannen genau an diesem Tag: am 6. April 2012.
Dir könnte folgende Frage in den Sinn kommen: „Kann es überhaupt möglich sein, dass Gott in eine Notsituation gerät?“ Wir drücken es so aus, wie wir es verstehen, aber Gott ist natürlich allwissend; Er kennt auch die Zukunft. Er sah voraus, dass die Adventgemeinde fallen würde, aber das war nicht Sein Wille. Um für alle Möglichkeiten vorzusorgen, stattete Er die Prophezeiungen mit einer gewissen Flexibilität aus, so dass sich alles für die Gemeinde vollkommen erfüllt hätte, wenn sie treu geblieben oder zumindest rechtzeitig bereut hätte. Er tat alles Mögliche für sie, aber die Wahl lag ganz bei ihr; Gott beschränkte niemals ihren freien Willen. Trotzdem sind die Prophezeiungen nicht so eng formuliert, dass sie eine zweite ebenso vollkommene Erfüllung ausschließen würden: die des möglichen Notfallplans. Es ist der Genialität im Worte Gottes zuzuschreiben, dass diese Flexibilität nicht durch eine zweite separate Klausel erreicht wird, die eine Bedingung beinhaltet und in etwa sagt: „Wenn du untreu bist, dann geschieht stattdessen dies…“. Auf diese Weise könnte Gott fälschlicherweise unterstellt werden, dass Er gar nicht erwartet, dass Sein Volk treu ist. Stattdessen wurde die Flexibilität durch eine mögliche, aber gleichermaßen gültige Auslegungsmöglichkeit derselben Prophezeiungen gewährleistet.
Wenn die Kirche die Prophezeiungen vollkommen erfüllt hätte, wären die letzten Ereignisse in dieser Welt bereits zu ihrem entscheidenden Ende gekommen. Die Ernte der Welt wäre schon lange eingebracht worden und Jesus wäre am 23. Oktober 2016 gekommen, genau am Jubiläum des Beginns des Gerichts.[27]
So hätte es sein können, aber als Gott den Tempel maß und ihn als zu leicht befand, begann Er, Seinen kleinen Überrest von Priestern vorzubereiten und zu stärken; die Wenigen, die Ihm immer noch folgten, wohin auch immer Er ging. Er hatte ihnen Posaunen- und Plagenzyklen gegeben, aber sie erfüllten sich seltsamerweise nicht wie erwartet. Es war eine zermürbende Zeit und ihre Erfahrung wird treffend mit der Klage des Psalmisten beschrieben:
Meine Tränen sind meine Speise Tag und Nacht, weil man täglich zu mir sagt: Wo ist dein Gott? (Psalm 42,3)
Wenig haben wir damals verstanden, dass die Erfüllung der Prophezeiungen unter den Konsequenzen des Abfalls der Kirche litt. Tatsächlich erkannten wir es erst im sechsten Posaunensegment, dass Gott die Adventgemeinde unwiderruflich verworfen hatte und wir beendeten daraufhin unsere Mitgliedschaft und begannen, die Menschen auch aus ihr herauszurufen. Bis dahin hatten wir immer noch die sehnsüchtige Hoffnung gehegt, dass die Kirche gereinigt werden könnte!
Obwohl diese ersten Posaunen die Menschen nicht erwartungsgemäß erweckt hatten, sahen wir doch die Posaunenengel an ihren Plätzen im Orchester stehen und wie sie die Notenblätter bereits auf den Ständern hatten. Seltsamerweise waren sie aber nicht bereit zu spielen! Es war gerade so viel zu vernehmen, was die Uhrenzyklen bestätigte, dass unsere Erwartung im Vorgriff auf das, was kommen würde, aufrechterhalten wurde. Es ereignete sich zwar alles, aber auf eine andere Art und Weise als erwartet, bis wir endlich begannen zu begreifen, dass es am Versagen der STA-Kirche lag, die ihre heilige Pflicht nicht erfüllt hatte.
Wie wenig verstanden wir von dem, was Gott mit uns vorhatte und dennoch erkannten wir, dass es der Herr war! Er war das Heil unseres Angesichts und bereitete uns auf das Opfer von Philadelphia vor, für das wir unsere freudigen Erwartungen aufgaben, damit das Scheitern der Kirche kompensiert werden konnte. Mehr Zeit war nötig; also baten wir um mehr Zeit und vertrauten darauf, dass die Zeit sie uns gewähren würde. Nach und nach begann Gott uns die volle Herrlichkeit Seines wunderbaren Plans zu eröffnen, den dieses Testament den interessierten Parteien vermacht.
Das Thema unserer Schriften bis hin zum Opfer von Philadelphia war der Plan, der die Adventgemeinde unter dem Bund bzw. dem Gesetz, das ihr im Jahre 1846 vollständig vermittelt wurde, einbezieht. Das Zeugnis, das wir vor unserem Opfer schrieben, wurde genau so wenig wie das Alte Testament der Bibel annulliert, als das Neue Testament sein neues Licht verbreitete, nachdem Israel schließlich die Grenze des Langmutes Gottes überschritten hatte.[28]
Doch wie sollten wir den Schwur Jesu verstehen, wenn die Zeit, Zeiten und eine halbe Zeit nicht mehr „auf das Ende dieser Wunder“ zeigen, jetzt, da es eine Verlängerung der Zeit gibt? Gibt es eine biblische Prophezeiung, die auf diese Änderung in der Not hinweist? Mit wessen Autorität prophezeien wir diese verlängerten Zeitlinien? Das sind Fragen, die beantwortet werden, wenn wir studieren, was abermals geweissagt werden sollte!
Wir haben bereits die Prophezeiungen des Engels aus Offenbarung 10 über die Millerbewegung und die große Enttäuschung studiert und gesehen, wie die Interpretation der 2300 Tage und die Wichtigkeit dessen, was im Jahre 1844 geschehen war, durch das Verbot jeglicher weiteren Zeitverkündigung geschützt worden war. Als das Gericht dann begonnen hatte, erfuhren wir, wie der Schwur Jesu in Daniel 12 enthüllte, wieviel Zeit – sowohl für die Toten (168 Jahre) als auch für die Lebenden (1290 Tage) – bis zum Ende verblieb. Wir erlebten aber auch, wie die die Mission der „Gerichtsgemeinde“, der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten, misslang, indem sie Sünde und Abtrünnigkeit tolerierte und auf ihren geistlichen Reichtum vertraute, ohne zu bemerken, dass sie arm, blind und bloß geworden war und sich selbst für das letzte Rennen in Gottes Abschlusswerk disqualifizierte. Der sehr kleine und schwache Überrest, der standhaft blieb, um als Zeugen für Gott zu dienen, brauchte mehr Zeit als notwendig gewesen wäre, wenn ein großer Teil der Kirche der Stimme Gottes gehorsam gewesen wäre. Dennoch schwor Jesus, „der ewig lebt“, bei sich selbst einen heiligen Schwur, dass es eine Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit sein würde! Wie könnte der Bedarf an zusätzlicher Zeit gedeckt werden, ohne den Schwur zu brechen!?
Einen ersten Anhaltspunkt finden wir im letzten Vers von Offenbarung 10, der uns in die nächste Prophezeiung überleitet:
Und er [der Engel: Jesus] sprach zu mir: Du sollst abermals weissagen über viele Völker und Nationen und Zungen und Könige. (Offenbarung 10,11)
Adventisten verstehen traditionell, dass die Botschaft des dritten Engels das ist, was abermals prophezeit werden soll, aber der Text deutet auf etwas anders. Während die Botschaft des ersten Engels an „jede Nation und jeden Volksstamm und jede Sprache und jedes Volk“[29] erging, wird dies von der Botschaft des dritten Engels nicht gesagt und auch die Könige werden dort nicht erwähnt. Jedoch spricht die Botschaft des Vierten Engels aus Offenbarung 18 in der Tat von „allen Völkern [und damit über viele Nationen und Sprachen] ... und den Königen der Erde.“[30]
Johannes repräsentiert in seiner Vision den Diener Gottes, dem die Botschaft gegeben wurde. Zuerst symbolisiert er William Miller, aber am Übergang zur Botschaft des Vierten Engels wird deutlich, dass Johannes jemand anderen repräsentieren muss: nämlich den zweiten Miller. Wie der erste Miller, würde der zweite Miller abermals die Zeit weissagen, diesmal jedoch mit einem Opfer verbunden. Zeit ist das Thema der Vision von Offenbarung 10. Es war eine Zeitbotschaft, die Miller predigte, es war eine Zeitbotschaft, von der der Engel sagte, dass sie aufhören würde, und es ist eine Zeitbotschaft, was danach wieder geweissagt werden soll.
Bruder John – der die Botschaft, die „abermals geweissagt“ werden sollte, erhielt – wurde nicht berufen, bevor er dreimal zugesichert hatte, die Wahrheit wissen zu wollen, koste es, was es wolle, eine Zusicherung, die auch später von allen innerhalb der Bewegung gegeben wurde. Mit den Worten: „Du musst abermals weissagen“, hatte die letzte Zeitbotschaft für die Menschheit begonnen, denn Gott führte Bruder John zu diesem Vers, um seine Studien zu beginnen, noch ehe er nach Paraguay flog, um dort seine Mission aufzubauen.
Aber war ihm tatsächlich die Autorität verliehen worden, abermals eine Zeitbotschaft zu predigen? Als er erstmals im Jahr 2010 die Orion-Botschaft veröffentlichte, missbilligten es viele, die Zeit für irgendein prophetisches Ereignis festzusetzen. Sie führten wiederholt Zitate von Ellen G. White, welche die Vollmacht von Jesu Schwur in Offenbarung 10 reflektierten, als Beweis dafür an, dass dies nicht der Wahrheit entsprechen könne. Es war wie bei den Juden, die das Gesetz Mose in der Zeit Jesu zitierten: Sie erkannten nicht, dass ein Größerer als Mose unter ihnen wandelte, und dass Er da war, um einen besseren Bund zu begründen. Die Adventisten versäumten zu erkennen, dass der Schwur von Offenbarung 10 auf die Drei-Engels-Botschaft beschränkt war und dass die Botschaft des Vierten Engels autorisiert war und in der Tat eine erneute Zeitbotschaft enthalten musste! So wie die Widersprecher der ersten Miller-Botschaft, hegten auch die Wiedersprecher der zweiten Miller-Botschaft keine wahre Liebe für Jesu Kommen und versteckten sich hinter jedweder bequemen Ausrede, um in ihrem Unglauben verharren zu können. Aber, wie wir in Kürze sehen werden, wurde der neuen Bewegung tatsächlich göttliche Autorität verliehen.
Der Engel in Offenbarung 10 repräsentiert Jesus und Jesus ist es auch, der im Orion offenbart wird; deshalb erkennen wir eine gewisse Ähnlichkeit zwischen diesem Engel und der Orion-Botschaft. Beispielsweise wird Sein Antlitz wie die Sonne beschrieben, was uns einen Hinweis auf den Stern Alnitak gibt, durch den Er im Orion symbolisiert wird. Weiterhin wird gesagt, dass Er mit einer Wolke bekleidet ist, was auf die Nebel um den Stern Alnitak deutet. Diese kleinen Zusammenhänge geben uns Hinweise, wie die Botschaft des Vierten Engels auf die Zeit der Millerbewegung zurückverweist, obwohl sie erst in weit späterer Zeit aufkam. In Millers Tagen konnte sich die Botschaft nicht so rasch ausbreiten und es dauerte Jahre, bis sie in Amerika und Europa Fuß fassen konnte. Heute dagegen verbreiten sich Botschaften rasend schnell und mit der Zunahme von Wissenschaft und Kenntnis, war sie umgehend auf jedem bewohnten Kontinent verfügbar. Die Vision von Kapitel 10 passt deshalb nur in die Zeit des ersten Millers und der großen Enttäuschung. Der Zeitrahmen von Bruder Johns Werk wird jedoch in den prophetischen Details des letzten Verses von Kapitel 10 und im anschließenden Kapitel[31] beschrieben. Die Prophezeiung von Kapitel 11, einschließlich der beiden Zeugen, wird direkt durch die Bewegung des Vierten Engels der Großen-Sabbat-Adventisten erfüllt.
Die zwei Zeugen aus Kapitel 11 werden dort wie folgt beschrieben:
Und ich will meinen zwei Zeugen geben, daß sie weissagen werden 1 260 Tage lang, bekleidet mit Sacktuch. Das sind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter, die vor dem Gott der Erde stehen. (Offenbarung 11,3-4)
In Bezug auf die Identität der beiden Zeugen führt der adventistische Bibelkommentar folgenden biblischen Beweis an:
Meine zwei Zeugen. Für diese Symbolik wurde eine Vielzahl von Interpretationen vorgeschlagen. Die Anspielungen von V. 5.6 brachten einige auf die Idee, die Zeugen als Elia und Moses zu identifizieren (siehe V. 5.6), aber die Bedeutung der „zwei Zeugen“ geht noch darüber hinaus. In V. 4 werden sie als „zwei Ölbäume“ und „zwei Leuchter“ bezeichnet, Symbole aus Sach. 4,1-6.11-14. Dort repräsentieren sie „die zwei Gesalbten, die vor dem Herrn der ganzen Erde stehen“ (V. 14). So wie die Zweige das Öl des Ölbaumes für die Lampen des Heiligtums (V. 12) repräsentieren, so wird von diesen Gesalbten vor dem Thron Gottes der Heilige Geist den Menschen vermittelt (siehe Sach. 4,6.14; siehe BRG 334, vgl. TM 338). In Anbetracht der Tatsache, dass die vollständigste Botschaft des Heiligen Geistes für die Menschen in den Schriften des AT und des NT enthalten ist, können sie als die zwei Zeugen betrachtet werden (siehe GK 267.4, vgl. Joh. 5,39). Was das Wort Gottes betrifft, so sagt der Psalmist: „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg“; „Die Eröffnung deiner Worte erleuchtet und gibt den Unverständigen Einsicht.“ (Ps. 119,105.130, vgl. Spr. 6,23).
Zusammengefasst sind die zwei Zeugen das Alte und das Neue Testament der Bibel.[32] Das ist die Grundlage, auf der wir jetzt aufbauen werden.
Wie durch den Bibelkommentar verdeutlicht wird, bestehen etliche Verbindungen zwischen den Prophezeiungen von Offenbarung 11 und Sacharja, aber es besteht auch eine enge Verbindung dieser Prophezeiungen mit der Botschaft des Vierten Engels. Zum Beispiel beschreibt Sacharja 2 den Mann mit der Messschnur, der Jerusalem vermisst, was dem Beginn von Offenbarung 11 entspricht, was wiederum mit dem Werk dieser Bewegung verknüpft ist, wie wir bereits erkannt haben. Sacharja 5 beschreibt die „fliegende Buchrolle“, die dem Buch mit den sieben Siegeln im Orion entspricht und im Himmel fliegt.
Die Vision von den zwei Ölbäumen beschreibt, wie das Öl des Heiligen Geistes aus den Ölbäumen in die Lampen fließt.[33] Die zwei Olivenbäume werden mit den zwei Zeugen gleichgesetzt, weil sie vom Heiligen Geist inspiriert sind.
Denn niemals wurde durch menschlichen Willen eine Weissagung hervorgebracht, sondern vom heiligen Geist getrieben redeten heilige Menschen, von Gott gesandt. (2. Petrus 1,21)
Als Christen wissen wir, dass wir das Öl für unsere Lampen aus dem Worte Gottes im Alten und Neuen Testament[34] schöpfen. Sacharja war ja bereits Prophet, bevor es ein Neues Testament gab, aber es gab schon immer eine doppelte Heilige Schrift. Für Sacharja bestand die Schrift aus dem Gesetz und den Propheten, wie es auch in Jesu Tagen war. Später erst entstanden das Alte und das Neue Testament. In der heutigen Zeit haben wir das „alte“ Zeugnis für den Adventismus, das sich letztlich am Überrest des Überrestes, Philadelphia, erfüllte und dieses neue Testament, das die Erblasser hiermit den Erben zur Verfügung stellen.
In jedem aufgeführten Fall gibt es zwei Testamente. Sie sind zwei rechtskräftige Mittel – der alte Vertrag mit den Vätern der vorigen Ära, der die Gesamtheit aller bisherigen Verträge umfasst, und der neue Vertrag, der von denjenigen geschlossen wurde, die die Bedingungen des alten Vertrages treu erfüllten und so die durch ihn verliehenen Segnungen erhielten.
Jetzt höre, was Jesus sagt, dass Er für die beiden Zeugen tun wird, die die beiden Testamente repräsentieren – alt und neu:
Und ich will meinen zwei Zeugen geben, daß sie weissagen werden 1 260 Tage lang, bekleidet mit Sacktuch. (Offenbarung 11,3)
Den zwei Zeugen wird Macht oder Autorität zum Weissagen gegeben werden, auch wenn sie aus Trauer mit Sackleinen bekleidet sind. Die zwei Zeugen sind die vom Geist inspirierten Schriften des Wortes Gottes. In der Vergangenheit entsprach die Macht, die Seinem Wort gegeben wurde, den 1260 Jahren von 538 bis 1798, als die Bibel der Öffentlichkeit vorenthalten war und diejenigen schwere Verfolgung erlitten, die es wagten, aus ihr in der Schlichtheit des Glaubens zu lehren. Aber, wie wir bereits sahen, gibt es nicht nur einen Weg, wie sich Prophetie erfüllen kann. Nun können wir zusätzlich erkennen, dass diese Passage mit dem Befehl am Ende von Kapitel 10 „abermals zu weissagen“ verbunden ist und dass das Wort Gottes jetzt mehr als nur das Alte und Neue Testament der Bibel beinhaltet. Der Geist der Weissagung – die Schriften von Ellen G. White, der Botin des Herrn – werden nun mit der Bibel als das „alte“ Testament zusammengeführt, gebündelt und ergänzt durch unsere eigenen Schriften, die zum Opfer von Philadelphia führten.
Wie können wir die 1260 Tage aber dann im vorliegenden Kontext verstehen? In der Tat gibt es eine moderne Anwendung dieser Periode! Der Schlüssel liegt in der Tatsache, dass die zwei Testamente als zwei Zeugen personifiziert sind. In Offenbarung 10 war Johannes der einzige Zeuge für den Schwur des Engels, aber in Daniel 12 sah der Prophet zwei Männer, die den Schwur bezeugten. Sie haben also Ähnlichkeit mit den zwei Zeugen aus Offenbarung 11.
Kannst du es erkennen? Jesus spricht in Seinem Schwur in Daniel 12 von einer Zeit, zwei Zeiten und einer halben Zeit, was den 1290 Tagen entspricht, weil ein Schaltmonat inbegriffen ist. In Offenbarung 11 wird ein ähnlicher Zeitrahmen gegeben: 1260 Tage. Erinnere dich daran, dass die 1290 Tage mit dem Passahfest am 6. April 2012 begannen. Aber Gottes Volk war nicht bereit, sein Zeugnis für Gott zu geben, und so wurde das Passahfest im zweiten Monat anberaumt, wie es in den Tagen von Hiskia[35] geschah. Der Mondmonat war 30 Tage lang und damit blieben noch 1260 Tage nach dem zweiten Passah am 6. Mai 2012 übrig. Könnten die zwei Männer in Daniel 12 die zwei in der Offenbarung 11 beschriebenen Zeugen sein? Die Charakteristiken von beiden zeigen, dass sie zusammengehören und sich gegenseitig ergänzen! In der Tat ist Jesu Versprechen, den zwei Zeugen Macht zu verleihen, nichts weniger als eine andere Perspektive des Schwurs in Daniel 12!
Folglich begannen die 1260 Tage, als Jesus durch diese Verheißung Seinen Zeugen die Vollmacht zu weissagen gab. Es war auch der Beginn der besonderen täglichen Rationen des Heiligen Geistes,[36] die bis zum Ende der 1260 Tage anhalten würden. Diese Rationen verliehen dem Missionswerk des Vierten Engels Kraft in Form von geistlicher Speise zur rechten Zeit. Das war die Macht zu weissagen und die Kraft, es umgeben von Spott und Unglauben zu tun. In dieser Zeit wurden die inspirierten Schriften der Vergangenheit zusammengefügt und zur Vollendung gebracht, was in Gottes Übergabe des ewigen Bundes gipfelte.
Die Personifizierung der beiden Testamente als die „zwei Zeugen“ ist ein wichtiger Punkt. Hier wird erklärt, warum die Testamente – als leblose Rechtsmittel – Zeugen genannt werden. Sie wurden von Menschen geschrieben, die als Zeugen wirkten, da sie mit dem Schreiben der Testamente ihr Zeugnis gaben. Aber die an diesem Prozess beteiligten Personen sind nicht etwa die „zwei Zeugen“ der Bibel selbst. Sie (die Menschen) schreiben zwar die Testamente, die „zwei Zeugen“ genannt werden, aber dieser Begriff steht nicht für die Menschen selbst, sondern vielmehr für die beiden Testamente als lebendige Dokumente.
Die Übergabe der Macht an die zwei Zeugen beschreibt zwei verschiedene Vorgänge. Zum einen wird die Autorität erteilt, erneut die Zeit zu verkündigen, zum anderen wird den Zeugen ein Zeitrahmen zur Durchführung ihres Auftrags gegeben. Die Autorität wurde bereits mit dem Auftrag, erneut zu weissagen, erteilt, als Gott mit dem Ausschütten des Spätregens begann. Das war der Zeitpunkt der Erfüllung der letzten Worte Jesu an Seine Jünger vor Seiner Himmelfahrt:
Er sprach aber zu ihnen: Es gebührt euch nicht, Zeit oder Stunde zu wissen, die der Vater in seiner Macht bestimmt hat; aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird [die Vierte Engelsbotschaft, welche der Spätregen ist – eine Zeitbotschaft], und [dann] werdet [ihr] meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde. (Apostelgeschichte 1,7-8)
Jesus meinte natürlich, dass die Jünger erst nach Empfang des Heiligen Geistes Seine Zeugen sein würden. Tatsächlich schrieben sie ihren Teil der Bibel danach (aber selbstverständlich gaben sie damals noch nicht das Zeugnis über die Zeit der Wiederkunft Jesu). Für uns bezieht sich der Empfang des Heiligen Geistes auf die ersten zwei Jahre, in denen wir die Spätregenbotschaft in Form der Uhr Gottes im Orion und des Schiffes der Zeit erhielten. Erst als die Botschaft eine gewisse Reife erlangt hatte und kleine Fehler korrigiert waren, begann im Jahre 2012 der Auftrag des Zeugens für jene Menschen, die in bildlicher Form im Prozess des Vaters im himmlischen Gerichtshof stehen würden, so wie wir es in der Artikelserie Die letzte Warnung erklärt haben. Diese Menschen erhielten die speziellen täglichen Rationen des Heiligen Geistes vom Beginn der 1260 Tage vom 6. Mai 2012 an. Zuvor waren sie noch nicht vollständig auf ihre Aufgabe, Zeugen zu sein, vorbereitet gewesen. Trotzdem beinhalten die durch den Vierten Engel vorhergesagten prophetischen Zeiten vom Gericht an den Lebenden auch die Vorbereitungen zur Abreise des Vaters aus dem Allerheiligsten, um auf der Anklagebank Platz zu nehmen.[37] Das bedeutet, dass das Gericht an den Lebenden offiziell bereits mit den 1290 Tagen des Schwurs in Daniel 12,7, noch bevor die Zeugen in den Zeugenstand treten konnten, begonnen hatte.
Erkennst du, was an Übergabe der Autorität von Offenbarung 11 an die zwei Zeugen so tiefgründig ist, dass es einen Menschen demütig werden lässt!? Mit dieser Prophezeiung verweist der Herr persönlich auf die Bewegung des zweiten Millers, indem Er sagt: „Hier sind Meine Zeugen, denen ich persönlich die Autorität zum Prophezeien gebe.“ Damit wird das, was sie prophezeien bzw. schreiben, Teil des Bibelkanons und erhält den Stempel der göttlichen Autorität! Die Botschaft des Vierten Engels ist die Botschaft des Heiligen Geistes und sie ist als Öl, das zu den beiden Leuchtern fließt – zu den zwei Websites mit den Schriften, durch die dieses Licht in die Welt scheint. Das ist die moderne Entsprechung dessen, wie einst die alt- und neutestamentlichen Schriften verfasst wurden! Aber noch mehr: Es ist auch der Abschluss des Schreibens des göttlichen Ratschlusses an die Menschheit zu ihrer Rettung.
Das bedeutet folglich, dass die zwei Zeugen aus Offenbarung 11 so etwas wie die zwei „Testamente“ der Botschaft des Vierten Engels sind. Und tatsächlich hatten wir während der Zeit der ersten Zeitverkündigung bis 2016 erkannt, dass die zwei Zeugen für die Orion-Botschaft und das Schiff der Zeit standen, was für diese Zeit auch zutreffend und gültig war. Aber in gleicher Weise, wie „das Gesetz und die Propheten“ nach dem großen Opfer am Kreuz als Zeugen Platz für das Alte und Neue Testament machen mussten. Eines schaut vorwärts auf das Kreuz, während das andere auf das Kreuz zurückblickt. Aber auch in unserer modernen Zeit gab es einen Wechsel der zwei Zeugen. Die Orion-Botschaft und das Schiff der Zeit mussten ihre Sonderstellung als die zwei Zeugen zu Gunsten unserer alten und neuen Website als die zwei Testamente vor- und zurückblickend auf das Opfer von Philadelphia aufgeben.
Natürlich drucken wir heute keine wirklichen Druckexemplare unserer „Bücher“ aus. In unserer technologischen Zeit machen wir alles elektronisch, indem wir Websites zur Veröffentlichung des Schriftmaterials benutzen. Wir haben also zwei Websites, von denen ein auf das Opfer von Philadelphia vorausschaut (LetzterCountdown.org) und die andere blickt zurück auf das Opfer (GutshofWeisseWolke.org). Die LetzterCountdown-Website erläutert die alten Prophezeiungen, die auf das Opfer von Philadelphia hinführten (obwohl wir es damals noch nicht erkannten), gleichwie das Alte Testament auf das Kreuz hindeutete und niemand es wirklich verstand, und die GutshofWeißeWolke-Website blickt zurück und erklärt das stattgefundene Opfer von Philadelphia auf die gleiche Weise wie das Neue Testament auf das Opfer Jesu am Kreuz zurückverwies und die Realität gewordenen Prophezeiungen erklärte.
Diese Websites sind das „Alte und Neue Testament“ unserer Schriften. Die vier Autoren schrieben – wie die vier Evangelisten – speziell über das Opfer von Philadelphia nachdem es im Oktober 2016 stattgefunden hatte. Jeder schrieb über die gemeinsamen Erfahrungen und das, was sie bedeuteten, aus seiner eigenen Perspektive, wie auch die vier Schreiber der Evangelien aus ihrer eigenen Erfahrung mit Jesus schrieben. Heute sind wir bereits in die Phase eingetreten, „die Briefe des Neuen Testaments“ zu schreiben, während wir weiterhin über die Posaunenprophezeiungen und die apokalyptischen Zeichen im Himmel berichten. Diese beiden Websites sind die Schriften von heute, die mit dem Öl des Heiligen Geistes geschrieben wurden und weiterhin geschrieben werden. Sie sind die Vollendung der Bibel – das Schreiben der ungeschriebenen Bücher, die in der Offenbarung erwähnt werden: das Innere des Buches der sieben Siegel und die sieben ungeschriebenen Donner. Alle Ehre aber gebührt Gott!
Offenbarung 11 spricht von den zwei Zeugen und dass sie 1260 Tage in Sackleinen prophezeien und ihr Zeugnis kurz vor ihrem Tod und ihrer darauffolgenden Auferstehung beenden. Indem wir verstehen, dass die zwei Zeugen unsere Schriften über die Botschaft des Vierten Engels repräsentieren, können wir beginnen, diese Symbolik genauer zu entschlüsseln.
Ferner ist darauf hinzuweisen, dass es verschiedene Merkmale der zwei Zeugen gibt, die nicht unbedingt lediglich das eine oder das andere Zeugenpaar beschreiben, sondern oftmals für beide zutreffen. Beispielsweise haben wir bereits gesagt, dass wir früher die zwei Zeugen als die Orion-Botschaft und das Schiff der Zeit verstanden. Und in der Tat sind dies fundamentale Studien, die weiterhin sowohl für unsere alte wie auch unsere neue Website Gültigkeit haben.
Das Weissagen gekleidet in Sackleinen, noch bevor die zwei Zeugen auferstehen und verherrlicht werden, geschieht in einer Zeitspanne von dreieinhalb Jahren vor dem Opfer von Philadelphia, der symbolischen Opfergabe unserer gehegten Hoffnung, die durch das LetzterCountdown-Missionswerk vorausgesagt wurde. Die Website von LetzterCountdown.org, als Repräsentant eines der zwei Zeugen in Sackleinen, hatte schon immer ein dunkles und rötliches Aussehen mit Sternen im Hintergrund, als wäre sie mit Sackleinen „bekleidet“, durch das nur kleine Lichtpunkte auf dem Hintergrund des Nachthimmels aufblitzen.
Die Bekleidung mit Sacktuch erläutert den ständigen Trauerzustand, während dem die Botschaft gegeben wurde. Nicht nur wegen des Seufzens und Jammerns[38] über die Gräuel, die vom bekennenden Volke Gottes begangen wurden, sondern auch aufgrund des Mangels an Glauben, der uns überall begegnete. Ellen G. White benutzte die Symbolik des Sackleinens, als sie das Werk Luthers beschrieb:
Gott hatte ein Werk für ihn zu tun. Er musste noch für die Wahrheit leiden. Er musste sie durch blutige Verfolgungen watend sehen. Er musste sie in Sackleinen gekleidet und mit Tadel von Fanatikern übersät sehen. Er musste leben, um sie zu rechtfertigen, und muss ihr Verteidiger sein, wenn die mächtigen Mächte der Erde versuchen, sie zu zerreißen. Er musste leben, um ihren Triumph zu sehen und um die Irrtümer und den Aberglauben des Papsttums wegreißen… {GW92 61.1} [übersetzt]
Die Website GutshofWeisseWolke.org wurde dagegen nach dem Opfer von Philadelphia als zweiter Zeuge für das Werk Jesu ins Leben gerufen. Sie ist nun nicht mehr mit der Dunkelheit der Sternennacht bekleidet, sondern leuchtet mit der Helligkeit des Tages und repräsentiert die zwei Zeugen nach ihrer symbolischen Auferstehung nach dem Opfer von Philadelphia. Sie zeigt unsere Hoffnung auf die Heilige Stadt in Form des Schattens eines hoch aufragenden Berges, der auf die Wolken geworfen wird. Das Design der Website war schon lange beendet, bevor wir die ganze Symbolik verstanden, zu der Gott Bruder John inspiriert hatte. Der Schatten symbolisiert natürlich den später entdeckten Berg Chiasmus, über den wir in Die sieben mageren Jahre geschrieben haben. Diese neue Website läutet nun mit dem lauten Posaunenklang der zweiten Zeitverkündigung den Morgen der Wiederkunft Jesu ein.
Und trotz der lichten Hoffnung seit Erhalt der zweiten Zeitbotschaft verbleibt uns doch nur das Tragen des Sackleinens, denn die Ablehnung der Botschaft gegenüber wurde nicht geringer. Nein, sie wird, je näher wir dem Ende kommen, immer heftiger. Die beiden Websites, die zwei Testamente und Zeugen von heute, die als Retter der letzten Treuen Gottes fungieren sollten, stehen unter dem Schatten des Todes, den die blinde Wut und die Verfolgung der Gotteshasser auf sie werfen.
Kommen wir zu der Frage, wie sich die Schwüre von Daniel 12 und Offenbarung 11 erfüllt haben können, wenn die Zeitverlängerung, um die wir auf dem Gipfel des Berges Chiasmus gebeten haben, tatsächlich gewährt wurde. Per Definition müsste der im Schwur angegebene fixe Zeitrahmen also plötzlich bis zum „Ende dieser Wunder“ auf noch unbekannte Weise verlängert worden sein! Hier trägt das Genie des Wortes Gottes Früchte. Wenn wir Jesu Worte hören, beziehen wir diese gemeinhin auf uns, als wären wir die einzigen auf diesem Planeten. Versetze dich nun aber einmal in die Lage der Zeugen auf beiden Seiten des Flusses, die beide aufmerksam auf Jesus blicken. Aus Sicht des ersten Zeugen hören wir Jesu Schwur, wie Er uns den Zeitraum von 1290 Tagen nennt. Danach begeben wir uns auf die andere Seite des Flusses und versetzen uns in die Position des zweiten Zeugen. Hier hören wir die gleichen Worte, aber aus der entgegengesetzten Richtung des Flusses. Jesus, von Seinem Standpunkt aus, schwört die Zeitdauer der 1290 Tage in zwei verschiedene Richtungen! Die Lösung dieses Rätsels wird sichtbar: Jesus sprach zu zwei Zeugen auf zwei verschiedenen Seiten des Ufers und damit gibt es auch zwei separate Zeitabschnitte von jeweils 1290 Tagen!
Daniel sieht Jesus, wie Er in der Mitte zwischen zwei Männern steht, die Seinen Schwur bezeugen. Offenbarung 11,3-4 veranschaulicht, wie wir jetzt feststellen konnten, die gleiche Szene, in der Er Seinen zwei Zeugen das Versprechen der Autorität zu weissagen gibt. Die Offenbarung zeichnet hier das Bild mit den Symbolen Sacharjas, auf dessen Vision durch die beiden Olivenbäume Bezug genommen wird:
Und ich will meine zwei Zeugen verleihen, und sie sollen weissagen tausendzweihundertsechzig Tage lang, angetan mit Trauerkleidern. Diese sind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter, die vor dem Herrn der Erde stehen. (Offenbarung 11,3-4)
Und ich fuhr fort und sprach zu ihm: Was sind die zwei Ölbäume zur Rechten und zur Linken des Leuchters? Und ich sprach weiter zu ihm: Was sind die beiden Zweige der Ölbäume bei den zwei goldenen Röhren, aus denen das goldene Öl herabfließt? Und er sprach zu mir: Weißt du nicht, was sie sind? Ich aber sprach: Nein, mein Herr. Und er sprach: Es sind die zwei Gesalbten, die vor dem Herrscher aller Lande stehen. (Sacharja 4,11-14)
Die zwei Zeugen sind in Offenbarung 11 die beiden Ölbäume, während im Buch Sacharja die zwei Ölbäume wiederum die mit Öl gesalbten zwei Zeugen sind; beide weissagen folglich mit der Kraft des Heiligen Geistes, um Licht zu spenden.
Es gibt noch viel zu sagen, wen und/oder was die zwei Zeugen repräsentieren. Wir werden das im Abschnitt über das Vermächtnis tun. Hier ist es aber für unser Thema ausreichend, wenn wir die zwei Zeugen allgemein als zwei Berichte auffassen, durch die Gott Licht auf die jeweiligen Zeitabschnitte wirft. Der erste Zeuge spendete sein Licht während der ersten Zeitverkündigung durch unsere Website LetzterCountdown.org, während der zweite Zeuge sein Licht der zweiten Zeitverkündigung durch unsere Website GutshofWeisseWolke.org überbringt. Auf diese Weise sind die zwei Zeugen direkt mit diesen beiden Websites verbunden und entsprechen den zwei Testamenten der heutigen Zeit.
Die Verheißung Jesu in Offenbarung 11,3-4 ist nicht weniger gewiss, als die aus Daniel 12,7, wo Jesus auf die Frage, wie lange es dauern würde, „bis diese unerhörten Zustände zu Ende sind“, mit Seinem Schwur antwortete. Und sie ist auch nicht weniger gewiss, als der Schwur in Offenbarung 10, in dem Jesus festlegte, dass „hinfort keine Zeit mehr sei“ und zwar bis zur Zeit des zweiten Millers. In der Tat erweist sich die mit Autorität gegebene Verheißung in Offenbarung 11 als Gegenstück des Versprechens Jesu in Offenbarung 10. Hier wird die Macht der Zeitprophezeiung noch einmal gegeben. Es sollte abermals geweissagt werden, um das Ende der Dinge zu verkündigen, von denen in Daniel 12 die Rede ist. Dem Schwur in Offenbarung 10 folgt ein großes SONDERN, was ein klarer Hinweis darauf ist, dass es eine erneute Zeitprophezeiung geben muss, die dann wahrhaftig bis zum Ende der Dinge führen wird:
sondern in den Tagen der Stimme des siebten Engels, wenn er in die Posaune stoßen wird, soll das Geheimnis Gottes vollendet werden, (Offenbarung 10,7)
Offenbarung 11 beschreibt diese letzte Phase des Weissagens vor der Beendigung der Geheimnisse Gottes.
Die visuelle Botschaft in Form von zwei Ölbäumen, die links und rechts von Jesus stehen, beinhaltet die Idee des Schwörens bzw. der Verheißung durch die höchste Autorität (von der das Öl des Heiligen Geistes für die Ölbäume selbst gegeben wird). Die Strongs-Konkordanz definiert Schwören als „sich selbst mit sieben zu multiplizieren“:
H7650, שׁבע, shâba‛, shaw-bah'
Eine primitive Wurzel; eigentlich: komplett sein, aber auch in seiner denominativen Form von H7651; sich selbst mal sieben nehmen, das heißt: schwören, (als ob man eine Vereinbarung sieben Mal wiederholen würde.)
Die Lösung des Rätsels der Duplizität gilt also auch für die zwei Zeugen aus Offenbarung 11 und wir erhalten gesamt zwei Zeitperioden: ein Paar von 1290 Tagen aus dem Schwur in Daniel 12 und ein Paar von 1260 Tagen im Zusammenhang mit Offenbarung 11. Somit bleibt das, was wir auf unserer alten Website noch vor dem Opfer Philadelphias prophezeit haben, immer noch gültig und bezieht sich noch immer auf denselben Schwur und dieselbe Verheißung. Zugleich geben uns beide Versprechen aber jetzt auch einen Satz weiterer Zeitlinien für die zweite Zeitverkündigung an die Hand! Gottes Wort ist unfehlbar. Er traf Vorkehrungen in Seinem Wort lang bevor wir unser Gebet um mehr Zeit sprachen!
Viele der Worte und Datumsangaben der alten Website sollten jetzt jedoch tiefgehender, über die damalige oberflächliche Betrachtungsweise hinausgehend, untersucht werden. Wir werden dabei auf ihre grundlegende Botschaft stoßen. Wir tun dasselbe mit der Bibel, wenn wir beispielsweise die Verheißungen für Israel auf uns, das geistliche Israel, anwenden. Wir gelangen zu einem tieferen Verständnis der Bedeutung Israels, wenn wir es als ursprünglichen Empfänger von Gottes Segen durch das Vermächtnis verstehen. Dieses Vermächtnis hätte es aber nur erhalten, wenn es zum „Überwinder“ geworden wäre. Dies sind alles Lehren für einen gläubigen Menschen von heute, der am traurigen Beispiel von Israel lernen sollte, das richtig zu machen, was Israel falsch gemacht hat.
Die erste Frage lautet nun, wie harmonieren die neuen Erkenntnisse mit dem, was wir schon seit dem Berg Chiasmus wissen? Wir können die auf unserem aktuellen Diagramm bereits vorhandenen Zeitlinien von (zweimal) 1260 und (zweimal) 1290 Tagen nun noch deutlicher in der folgenden Gegenüberstellung hervorheben:
Zuerst einmal fällt auf, dass die Zeitlinien der 1260 und 1290 Tage sowohl beim ersten Zeugen (LetzterCountdown.org) als auch beim zweiten Zeugen (GutshofWeisseWolke.org) gleichzeitig enden: am 18. Oktober 2015 für den ersten Zeugen und am 6. April 2019 für den zweiten Zeugen.
Aber viel wichtiger: Passt das Diagramm allgemein zum Schwur aus Daniel 12, wo zwei Männer an jedem Ufer des Flusses stehen und auf Jesus blicken, der über dem Fluss steht? Es ist eine interessante Feststellung, dass sich zwischen den beiden 1260-Tages-Zeitlinien eine Lücke von sieben Tagen befindet, die das Ende der ersten vom Beginn der zweiten 1260-Tages-Zeitlinie trennt. Hat diese Lücke von sieben Tagen eine Bedeutung in Bezug auf die Szene des Schwurs?
Ja, natürlich! Wir haben vorhin gesehen, dass „Schwören“ im Hebräischen buchstäblich „sich selbst mit sieben zu multiplizieren“ bedeutet und dass Jesus (der selbst durch die Zahl 7 – die Zahl der Vollkommenheit – repräsentiert wird) zwischen den zwei Zeugen steht, die Seinen Schwur der Zeitlinien hörten. Im Diagramm befindet Er sich in der Mitte beider Zeitverkündigungen, genau wie Sein Kreuzestod im Mittelpunkt zwischen dem Alten und dem Neuen Testament steht.
Mit dieser Erkenntnis können wir das Diagramm sogar noch besser zeichnen. Die Lücke der Sieben sollte die obere blaue Linie nicht überdecken, damit sowohl der Schwur Jesu aus Daniel 12 als auch die Verheißung von Offenbarung 11 an die zwei Zeugen vollkommen harmonisch werden. Wir verschieben also den Beginn der blauen Zeitlinie von 1290 Tagen um 30 Tage, heben damit die Überlappung auf und lassen sie zusammen mit der blauen 1260-Tages-Zeitlinie beginnen, wie es im Folgenden dargestellt ist:
Wir erhalten dadurch ein neues Datum, das wir bisher nicht gekannt haben: den 6. Mai 2019, 30 Tage nach dem schon bekannten 6. April 2019. Unsere Beobachtung in Bezug auf die 1290 Tage von Daniel 12,6-7, die „bis zum Ende dieser wunderbaren Dinge“ andauern sollen, ist besonders wichtig, weil sie einen Anker für ein weiteres Ereignis darstellt. Dieses Datum wird also bald eine interessante Rolle für das Erbe dieses Testaments spielen.
Wichtig: Der Leser möge diese 1290 Tage bitte nicht mit den 1290 Tagen des Gräuels der Verwüstung aus Daniel 12,11 verwechseln, die tatsächlich am 25. September 2015 begannen, wie im ersten und im originalen Diagramm gezeigt. Dort ist nicht von den gleichen Ereignissen wie in den 1290 Tagen im Schwur von Daniel 12,7 die Rede, die mit „eine Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit“ angegeben werden!
Unser neu gefundener Zeitraum gibt uns die biblische Basis für ein Ereignis von 1290 Tagen Dauer, beginnend am 25. Oktober 2015 bis zum 6. Mai 2019. Um herauszufinden, um was es sich handeln könnte, sollten wir auf die chiastische Struktur der Zeiträume achten: Das Gericht an den Lebenden begann im Jahre 2012 mit den Ereignissen vom 6. April und 6. Mai und wird schließlich mit den gespiegelten Datumangaben im Jahr 2019 enden; exakt sieben Jahre später!
Diese Anordnung platziert Jesus nicht auf den Gipfel des Berges Chiasmus. Vielmehr steht Er in der Mitte des Gerichts an den Lebenden als Vorbild, auf das alle schauen sollten, die den Gipfel des Opfers Philadelphias erreichen wollen. Jesus steht in Wahrheit an der Stelle, die in Offenbarung 7,1-3 beschrieben wurde: der Notfallplan musste in Kraft treten, da die 144.000 noch nicht alle versiegelt waren, als die Plagen bzw. das Ende der Wunder hätte kommen sollen.
Und nach diesem sah ich vier Engel auf den vier Ecken der Erde stehen, welche die vier Winde der Erde festhielten, auf daß kein Wind wehe auf der Erde, noch auf dem Meere, noch über irgend einen Baum. Und ich sah einen anderen Engel von Sonnenaufgang heraufsteigen, welcher das Siegel des lebendigen Gottes hatte; und er rief mit lauter Stimme den vier Engeln, welchen gegeben worden war, die Erde und das Meer zu beschädigen, und sagte: Beschädiget nicht die Erde, noch das Meer, noch die Bäume, bis wir die Knechte unseres Gottes an ihren Stirnen versiegelt haben. (Offenbarung 7,1-3)
Ohne die Zeitverlängerung wäre Er im Oktober 2015 am Ende der Gnadenzeit als Ziel und Vorbild für die Heiligen gestanden. Die Worte der entsprechenden biblischen Prophezeiungen lassen also bewusst beide Möglichkeiten zu; die Zeitlinien der 1260/1290 Tage können für die beide Zeugen zusammen, oder für jeden Zeugen einzeln als zweimal vergebene Zeiträume verstanden werden. Wiederum gab Gott auf diese Weise bewusst dem freien menschlichen Willen Raum. Er ist allwissend; Er kennt das Ende von Anfang an, aber Er beschränkt nicht den menschlichen freien Willen durch Sein Vorwissen. Wenn die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten treu gewesen wäre, oder zumindest angesichts der Orion-Botschaft bereut hätte, hätte die Weissagung der zwei Zeugen von Offenbarung 11 in nur einem einzelnen Zeitraum von 1260 Tagen abgeschlossen werden können, aber Gott ermöglichte es, dass sich Sein Wort in zwei Durchläufen erfüllen konnte; im allerschlimmsten Fall also mit einem Durchlauf pro Zeuge – und leider geschah es genau auf diese Weise.
Es hat eine weitere tief symbolische Bedeutung, wenn Jesus zwischen den beiden Zeitlinien-Paaren steht. Es ist die Entsprechung eine der ältesten Opferpraktiken der Bibel. Ein Bund wurde in alten Zeiten dadurch geschlossen, dass ein Opfertier in zwei Teile zerteilt wurde und die beteiligten Parteien des Bundes zwischen den Stücken hindurchschritten. Auf diese Weise schloss Gott mit Abraham den Bund, als Gott ihm zusicherte, Seine Verheißung zu erfüllen:
Und er brachte das alles [Opfertiere] und zerteilte es mittendurch, und legte jedes Teil dem anderen gegenüber. Aber die Vögel zerteilte er nicht. (1. Mose 15,10)
Und es geschah, als die Sonne untergegangen und es finster geworden war – siehe, [da war] ein rauchender Glutofen, und eine Feuerfackel, die zwischen den Stücken hindurchfuhr. An jenem Tag machte der Herr einen Bund mit Abram und sprach: Deinem Samen habe ich dieses Land gegeben, vom Strom Ägyptens bis an den großen Strom, den Euphrat: (1. Mose 15,17-18)
Der Herr schloss den Bund mit Abraham, indem Er zwischen den Opferhälften hindurchging, auf dass alle „Kinder der Verheißung“[39] Abraham zugerechnet werden würden.
Das Hindurchschreiten zwischen den Teilen des Opfers galt als die Verpflichtung, den Vertrag unter Einsatz des eigenen Lebens zu erfüllen. „Das Leben der Tiere galt als Pfand für das Leben der am Bund beteiligten Parteien.“[40] Wenn man diesen ehrwürdigen Schwur brechen würde, würde mit dem Leben desjenigen, der den Schwur bricht, so verfahren werden, wie mit den Opfertieren!
Ein Blutsbund bedeutet einen Schwur, bei dem man sich bei Nichteinhaltung selbst verflucht. Die beteiligten Parteien gehen zwischen den geschlachteten Tieren hindurch, um damit zum Ausdruck zu bringen: „Das soll an mir getan werden, wenn ich meinen Schwur nicht einhalte.“[41]
Es ist wichtig zu erkennen, wie teuer es erkauft ist, dass wir als nichtjüdische Christen unabhängig von den Juden, den ewigen Bund direkt empfangen können. Für etwa 2000 Jahre bestand der Bund zwischen Gott und den eigentlichen Nachkommen Abrahams, die die Wohltäter der Menschheit hätten sein sollen, denn die Erlösung kam durch die Juden.[42]
Aufgrund gewisser Umstände wurden die Kinder Abrahams zu Sklaven in Ägypten. Gott befreite sie aus der Sklaverei und erneuerte den Bund mit ihnen am Berge Sinai und übergab ihnen die Zehn Gebote. Die beiden Steintafeln des Zeugnisses waren der Bund Gottes mit Israel und legten die Bedingungen des Bundes fest. Ein Bund besteht aus zwei Parteien und jede Partei hat nicht nur Vorteile, sondern geht auch Verpflichtungen ein, die erfüllt werden müssen.
Als Israel als Volk daran scheiterte, die Zehn Gebote zu halten, sandte Gott Seinen Sohn in die Abstammungslinie Israels und stellte damit Jemanden bereit, der fähig wäre, die Bedingungen des Bundes zu erfüllen. Jesus kam, um die Verpflichtungen Israels gemäß dem Bund zu erfüllen.
Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. (Matthäus 5,17)
Jesus war letztlich der Einzige, der das Gesetz Gottes, die Verpflichtung des Bundes, eingehalten hatte. In diesem Sinne erhielt Er auch in Übereinstimmung mit den Bedingungen des Bundes die Verheißungen Gottes an die Menschheit und wurde Gottes rechtmäßiger Erbe.
Es wird oft gesagt, dass Jesus gerechtfertigt vom Kreuz hätte steigen und als König in den Himmel hätte auffahren können, weil Er den Sieg über die Sünde erlangt hatte. In gewissem Sinne stimmt das auch, aber es hätte nicht Seinem Charakter der Liebe entsprochen, denn dann wäre die ganze Welt für immer verloren gewesen, weil sie die Anforderungen des Bundes nicht wie Er erfüllt hatte. Deshalb war es der Wille Gottes, dass Sein Sohn für andere leiden und sterben sollte, damit sie die Erlösung erfahren konnten.
Nachdem Jesus alles überwunden und alles von Gott empfangen hatte, traf Er die einzig richtige Entscheidung, die der Liebe entsprang: Er beschloss, alles zu opfern – für andere. Er schloss einen neuen Bund mit besseren Verheißungen; was Er als Jude durch Gehorsam gegenüber dem alten Bund geerbt hatte, gab Er denen weiter, die an Ihn glauben würden.
Nun aber hat er ein höheres Amt empfangen, wie er ja auch der Mittler eines besseren Bundes ist, der auf bessere Verheißungen gegründet ist. (Hebräer 8,6)
Er erfüllte die Bedingungen des alten Bundes als dessen einziger Erbe und machte einen neuen Bund mit anderen Bedingungen. Die Errettung sollte nun nicht mehr durch die Nation Israel als Ganzes kommen, sondern durch Ihn persönlich.
Damit der neue Bund in Kraft treten konnte, musste Jesus ein Blutopfer darbringen – nicht das symbolische Blut eines Tieres, sondern Sein eigenes Blut. Auf diese Weise wurde Israel von den Verpflichtungen Gottes unter dem alten Bund entbunden. Gott schwor zu Seinem eigenen Leid und würde nicht untreu werden. Indem Er freiwillig starb, wurde die Strafe des selbstverfluchenden Eides an Ihm vollzogen. Durch Seinen Akt der Selbstaufopferung unterzeichnete Jesus gleichzeitig Seinen neuen Bund mit Blut und erfüllte alle ausstehenden Verpflichtungen unter dem alten Bund. Damit befreite Er Gott von jeder weiteren Verpflichtung gegenüber Israel als Nation und Volk. Nachdem Israel als Nation den Erlöser verworfen hatte, verlor es seine besondere Rolle, die ihm bis dahin im Erlösungsplan zugedacht war und ist seit damals bis zum heutigen Tag jeder anderen Nation gleichgestellt.
Alles, was in Bezug auf den Bund von Abraham bis Jesus geschah, hat sich wiederholt. Wie die Kinder Abrahams wurden die Christen im Laufe der Zeit zu Sklaven, aber nicht zu Sklaven in Ägypten, sondern zu Sklaven des Heidentums unter der päpstlichen Vorherrschaft. Um die Christen schrittweise wieder aus der Knechtschaft der falschen Religion herauszuführen, erweckte Gott die protestantischen Reformatoren, die, wie einst Mose, das Volk führen sollten. Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten war die letzte protestantische Kirche. Sie empfing das Gesetz Gottes durch die Wiederherstellung des Siebenten-Tags-Sabbats, so wie die Kinder Israels die Zehn Gebote in der Zeit Mose erhielten.
Bedauerlicherweise rebellierten die Adventisten im Jahre 1888 an der Grenze zum verheißenen Land wie die Kinder Israels und mussten wie sie in der Wüste wandern. Die Wüstenwanderung Israels endete, als Josua – ein Typus für Christus – sie nach Kanaan führte. Trotzdem versanken die Kinder Israels immer tiefer in die Rebellion, bis Jesus – der wahre Messias – kam und den Bund, wie oben erläutert, erneuerte. In ähnlicher Weise geschah dies in unserer Generation, als Gott der Kirche nach ihrer langen Wüstenwanderung den Heiligen Geist im Spätregen sandte, um Jesus im Orion zu offenbaren, sodass diejenigen, die Ihn empfangen würden, das Gesetz in ihre Herzen geschrieben bekommen würden und sie dadurch den Bedingungen des neuen Bundes entsprächen.
Aber heute steht es mit Gottes Volk nicht anders als zur Zeit Israels. Der Adventismus erfüllte nicht die Bedingungen des neuen Bundes. Sie taten das Gesetz zwar mit ihrer Hand, aber sie hielten es nicht im Geiste. Nur ein sehr kleiner Überrest hielt wirklich am Bund fest, treu zu dessen Bedingungen der Liebe, und deshalb erhielten sie auch seine Vergünstigungen.
Die zwei großen Gebote des Bundes sind: Liebe Gott von ganzem Herzen und deinen Nächsten wie dich selbst.[43] Und die Bedingungen des neuen Bundes sind, dass diese Prinzipien durch den Glauben in unsere Herzen geschrieben sein müssen. Den Nächsten – d.h. die ganze Welt – wie sich selbst zu lieben, bedeutet, für ihre Rettung zu arbeiten, als ob es unsere eigene wäre, um den Menschen die letzte Botschaft der Barmherzigkeit zu geben, damit sie ihre Sünde erkennen und umkehren können, bevor es zu spät ist.
Nachdem sie den nötigen Glauben, der die Liebe für die Verlorenen über ihr eigenes ewiges Interesse setzte, gezeigt hatten, hätte die kleine Menschenschar – so wie Jesus - theoretisch das Kreuz dieser Welt verlassen können, um in den Himmel aufgenommen zu werden und die ewige Belohnung zu empfangen. Aber dabei wäre wieder das gleiche Problem entstanden: Diese Handlungsweise wäre im Widerspruch zum Charakter der Liebe, der in ihre Herzen geschrieben worden war, gestanden, da damit jeder andere zum ewigen Tode verurteilt worden wäre, der bis dahin die Bedingungen des neuen Bundes, den Glauben Jesu zu zeigen, nicht erfüllt hatte. Unter diesen Bedingungen gab es nur eine Wahl der Liebe, indem die Gruppe das Opfer von Philadelphia brachte, damit der Bund, den sie bereits empfangen hatte, weiterhin für die Teilhabe anderer zur Verfügung stand.
Herr, wer darf weilen in deinem Zelt? Wer darf wohnen auf deinem heiligen Berg? ... wer seinen Eid hält, auch wenn es ihm schadet; (Psalm 15,1.4)
Die Erblasser von heute müssen ihren Bund wahrscheinlich ebenfalls mit Blut unterzeichnen, wie es in Abschnitt 1 dieses Testaments dargelegt wurde. In diesem Falle vollbrächten sie etwas Ähnliches wie Jesus: Sie hinterlassen den Erben die üppigen Reichtümer, die sie unter dem früheren Bund erhalten haben. Doch unser Blut kann die Schuld des Volkes nicht sühnen, wie es Jesu Blut kann. Somit kann der Fluch des Schwurs von den Häuptern derer, die die letzte Botschaft der Barmherzigkeit – die Botschaft des Vierten Engels durch Jesus im Orion – ablehnen, nicht aufgehoben werden. Wer die Spätregenbotschaft vehement verwirft, begeht die Sünde wider den Heiligen Geist, die nicht vergeben werden kann.
Somit wird Gott all Seine Bündnisvereinbarungen gegenüber dem ehemaligen Haus Gottes, den Siebenten-Tags-Adventisten, annullieren. Dieses vorliegende Testament überträgt alle materiellen und immateriellen Vermögenswerte (in Abschnitt 3 gelistet) den Erben, die in Abschnitt 1 spezifiziert sind.
Während sich die Zeit der Öffnung und Vollstreckung dieses Testaments nähert, ist es wichtig für die heutigen Jünger Jesu zu verstehen, dass ein Teil, ihren guten Glauben zu zeigen, darin besteht, ihr Leben als Pfand einzusetzen. Zu Jesu Zeiten haben sich viele aus Angst vor den Juden nicht offen zu ihrem Glauben bekannt, weil sie befürchteten, verfolgt und getötet zu werden, aber sie konnten ihren Glauben unter diesen Bedingungen nicht für immer bewahren. Denn der Glaube muss zu sichtbaren Handlungen führen!
In der zweiten Zeitverkündigung nach dem Opfer von Philadelphia, begannen wir, bildlich gesprochen, von der Spitze des Berges Chiasmus wieder hinunter zu den Mittelhängen abzusteigen, wohin das verborgene und treue Volk Gottes in ihren Bemühungen geklettert war, um aus dem Tal Babylons zu entkommen. Unsere Bestrebungen, ihnen auf dieser Seite des Berges Chiasmus Hilfe zu bringen, wird mit etwas unterschiedlichen Symbolen in der letzten Geschichte des Johannesevangeliums im Kapitel 21 dargestellt.
Dort waren sieben Jünger anwesend – eine symbolische Zahl für die Erblasser dieses Bundes und für die sieben Sterne in der rechten Hand Jesu[44] – und wie wir, warteten sie am (galiläischen) Meer auf den auferstandenen Herrn, um Ihn zu treffen. Während der Wartezeit fischten sie im See – bildlich gesprochen für unser Fischen nach Seelen im Menschenmeer der Welt. Vom Ufer aus rief Jesus ihnen zu:
Spricht Jesus zu ihnen: Kinder, habt ihr nichts zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sprach zu ihnen: Werft das Netz aus zur Rechten des Bootes, so werdet ihr finden. Da warfen sie es aus und konnten's nicht mehr ziehen wegen der Menge der Fische. (Johannes 21,5-6)
Das Auswerfen des Netzes auf der anderen Seite des Bootes symbolisiert unsere Bemühungen nach dem Opfer von Philadelphia auf der rechten Seite des chiastischen Berges der Zeit. Wir sind noch immer Menschenfischer, die nach Seelen fischen, und die Bibel zeigt an, dass wir im Inter-„Netz“ eine Menge Fische fangen werden, jetzt, da wir auf der anderen Seite Hand anlegen!
Dieser große Fang von Fischen durch den Herrn wird kostbar sein, auch wenn er nicht ins Boot gebracht werden kann. Die Symbolik sagt uns, dass die Fische durch die wässrige Taufe des Todes an den Strand des himmlischen Kanaans gebracht werden wird. Auf diese Weise werden diese hochgeschätzten Trophäenfische – nach dem Text 153 an der Zahl – eine wichtige Rolle bei der Erfüllung eines Teils des fünften Siegels spielen:
Und als es das fünfte Siegel auftat, sah ich unten am Altar die Seelen derer, die umgebracht worden waren um des Wortes Gottes und um ihres Zeugnisses willen. Und sie schrien mit großer Stimme: Herr, du Heiliger und Wahrhaftiger, wie lange richtest du nicht und rächst nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen? Und ihnen wurde gegeben einem jeden ein weißes Gewand, und ihnen wurde gesagt, dass sie ruhen müssten noch eine kleine Zeit, bis vollzählig dazukämen ihre Mitknechte und Brüder, die auch noch getötet werden sollten wie sie. (Offenbarung 6,9-11)
Auf diese Weise haben die neu Konvertierten die Gelegenheit, an diesem Werk teilzuhaben und ihre blutroten Unterschriften dem Testament sogar noch vor den Erblassern hinzuzufügen. Solche, die glauben, bevor das Testament ratifiziert wird, bekommen eine besondere Anerkennung zugedacht:
Ich bemerkte einen roten Saum an ihren Gewändern, ihre Kronen strahlten und ihre Kleider waren rein weiß. Als wir sie grüßten, fragte ich Jesus, wer sie seien. Er sagte, daß es Märtyrer seien, die für ihn ihr Leben gelassen hätten. {FS 17.1}
Als über Jesus vor Gericht stand, verleugnete Petrus – aus Angst, selbst getötet zu werden –, den Herrn dreimal. Jesus prüfte deshalb später seine Hingabe dreimal, um ihm die Möglichkeit zu geben, sein Versagen zu überwinden. Am Ende zeigte Petrus seine Treue auch durch seinen Tod als Märtyrer. Das Wort Gottes zeigt wieder, dass es zwei Gruppen gibt: die Petrus-Ähnlichen und die Johannes-Ähnlichen – wie Moses und Elia als Symbole. Petrus starb als Märtyrer, aber Johannes lebte sein Leben zu Ende; seine Feinde konnten ihn nicht töten. Erstere sind diejenigen, die unter Wasser geraten, was den Tod symbolisiert, während die letzteren diejenigen sind, die über dem Wasser bleibend, also lebendig, ans Ufer gelangen, wo Jesus ist. Manche werden sterben, kommen dafür aber früher an,[45] während andere leben, aber später ankommen werden. Jeder wird vor der Stunde der Versuchung auf eine andere Weise bewahrt – entweder durch den Tod oder durch einen besonderen Schutz.
Wenn wir diese Dinge betrachten, ist es vollkommen normal, dass wir uns über das Schicksal bestimmter Personen Gedanken machen, aber Jesus warnt vor Spekulation über das hinaus, was bereits offenbart ist:
Jesus spricht zu ihm: Wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme, was geht es dich an? Folge du mir nach! (Johannes 21,22)
Jesus behält sich die endgültige Entscheidung vor. Wir sollen uns in diesen Dingen Seinem Willen unterwerfen und Ihm folgen. Dennoch ist es selbstverständlich, dass jeder sein Herz selbst prüfen sollte, ob er bereit ist, fest zu stehen und den Herrn nicht zu verleugnen, wenn er unter Androhung des Todes wegen seiner Verbindung zur Bewegung der Großen-Sabbat-Adventisten angeklagt wird.
Unser Werk ist nicht nur das Werk einer Handvoll Menschen und unabhängig davon, welcher Gruppe man angehört, sollte die Stimme eines jeden, der unseren Berichten Glauben schenkte, in dieser entscheidenden Stunde gehört werden!
Fürchte dich nicht vor dem, was du leiden wirst! Siehe, der Teufel wird einige von euch ins Gefängnis werfen, damit ihr versucht werdet, und ihr werdet in Bedrängnis sein zehn Tage. Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben. (Offenbarung 2,10)
Um die Aufgabe erfüllen zu können, ist es unabdingbar, dass viele Menschen zusammenarbeiten. Weil wir aber keine Unterstützung von den Adventisten erhielten – obwohl sie die einzigen gewesen wären, die mit so viel Licht gesegnet waren, dass sie dazu unmittelbar in der Lage gewesen wären – benötigten wir mehr Zeit.
Das war die schonungslose Realität. So wie Gott nur unter Mitwirkung von Menschen die Segnungen Seiner Verheißungen unter dem alten Bund gewähren konnte, so waren wir auf die Annahme unserer Botschaft durch die Adventisten angewiesen, um die Segnungen des neuen Bundes der großen Schar zu bringen. Obwohl wir unseren Eid, so wie Jesus, zu unserem eigenen Nachteil ablegten, würden wir ihn niemals brechen. Als unser Werk, die Welt mit der Botschaft des Heils zu erreichen, am Ende des ersten Zeitrahmens von 1260 Tagen am 18. Oktober 2015 eigentlich hätte fertiggestellt sein sollen, gingen wir mit Jesus durch die zerteilten Opfer des Schwurs, da wir bereits vorher im Glauben gelobt hatten, Ihm zu folgen, koste es, was es wolle!
Als wir dann auf dem Berg Chiasmus um mehr Zeit baten, wurde unser Glaubensgelübde erneuert. Es wird ratifiziert werden, sobald der Glaube zur Realität wird, oder wenn wir in Christus, der uns stärkt, unser eigenes Blut opfern.
Denn wo ein Testament ist, da muss der Tod dessen geschehen sein, der das Testament gemacht hat. Denn ein Testament tritt erst in Kraft mit dem Tode; es ist niemals in Kraft, solange der noch lebt, der es gemacht hat. (Hebräer 9,16-17)
Durch das Nichterscheinen der Adventgemeinde, wurde der ewige Bund uns allein übergeben und wenn das Testament durch unseren Tod in Kraft träte, erginge der Bund nachträglich an alle, die unserem Bericht als berechtigte Erben geglaubt haben werden.
Die Zeremonie, an der Abraham teilnahm, war eine vereinfachte Darstellung dessen, was letztlich erforderlich sein würde, damit der Bund Rechtskraft erlangen konnte. Obwohl es ein Blutsbund war, gab Abraham sein Blut nicht, denn es war lediglich eine Veranschaulichung – ein Typus – von einem viel größeren Bund, der mit allen Menschen in allen Generationen durch den Glauben geschlossen wurde! Jesus gab auf Golgatha Sein Blut und demonstrierte Seine Pflichtergebenheit und Autorität, die Bedingungen des Bundes zu erfüllen. Wir bieten unser Blut ebenfalls an und demonstrieren unsere Pflichtergebenheit zum Opfer von Philadelphia, um das Vermächtnis Smyrnas den Erben zugänglich zu machen.
Mit diesem Siegel des Blutes würde für immer feststehen, dass der Sieg, den Christus am Kreuz errang, hinreichend mächtig war, um das vollständige Prinzip des Gesetzes in die Herzen der Menschen zu schreiben. Unser Blut würde nicht irgendetwas sühnen, sondern es wäre notwendig als Unterschrift der Erblasser für die Inkraftsetzung des Bundes, wie am Beispiel des Todes der zerteilten Tiere dargestellt. Es wäre die ultimative Demonstration der Liebe Christi im Herzen des Menschen für Seine Mitmenschen.
Gottes Bund kann nicht von Seinem Gesetz getrennt werden, denn er ist Sein Gesetz. Es steht in unseren Herzen in Erfüllung des neuen Bundes Jesu geschrieben![46] Der Gerichtsprozess stellt fest, ob wir den Bund wirklich ratifiziert haben, indem wir Gott erlauben, Sein Gesetz in unsere Herzen zu schreiben und damit letztlich den Bund halten. Und wie bzw. wo steht Jesus in Verbindung mit dem Bund? Er steht zwischen den beiden Hälften des Opfers, d.h. zwischen den beiden Zeitlinien des Schwurs, der die Dauer des Gerichts an den Lebenden bestimmt. Folglich steht Jesus im Mittelpunkt des Gerichts als der zentrale Brennpunkt; Er ist der göttliche Maßstab, mit dem in Sein Herz geschriebenen Gesetz.
Während der ersten Zeitlinie wurden wir darauf vorbereitet, das Opfer darzubringen, um die Fülle der geistigen Größe Christi zu reflektieren. Das Opfer ist der Beweis dafür, dass das Gesetz tatsächlich in unsere Herzen geschrieben wurde – einschließlich der Liebe zu unseren Nächsten.
Das Gericht an den Lebenden entspricht dem Zeitraum, während dem das siebte Siegel geöffnet ist! In Die sieben mageren Jahre sahen wir, dass die Siegel der Offenbarung ein chiastisches Muster bilden und aufeinandergestapelt sind, so dass sie sich in der entgegengesetzten Reihenfolge ihrer Öffnung schließen.[47] Die oberen drei Siegel wurden wie folgt dargestellt:
Jetzt, da wir ein klareres Bild der grundlegenden Prophezeiungs-Zeitabschnitte der beiden Zeugen haben, können wir auch das große Bild der Siegel verfeinern. Wir wollen die Anfangs- und Enddaten der durch dieses neue Verständnis betroffenen Siegel anpassen. Dazu beginnen wir mit dem siebten Siegel, das nun eine erweiterte Bedeutung erhält:
Und als es das siebente Siegel öffnete, entstand eine Stille im Himmel, von etwa einer halben Stunde. (Offenbarung 8,1)
In unseren veröffentlichten Schriften interpretierten wir die halbe Stunde als Maß für die Zeit in Bezug auf den Gerichtszyklus der Orion-Uhr, was logisch und korrekt ist, da es sich um das Buch der sieben Siegel handelt und der Gerichtszyklus der Zyklus des letzten Tages vor dem Fall Jerichos mit seinen sieben Märschen ist. Das Muster der Märsche um Jericho ist der Schlüssel, was ausführlich in Die Geschichte wiederholt sich - Teil II und auch in Babylon ist gefallen! - Teil I erläutert wurde. Ein voller „Tag“ auf der Gerichts-Uhr umfasst 168 Jahre, also ergibt sich eine Stunde als 168 ÷ 24 = 7 Jahre, was wiederum bedeutet, dass eine halbe Stunde dreieinhalb Jahren entspricht.
Der Fehler, den fast jeder macht – und wir auch – ist anzunehmen, dass diese Periode das gesamte Siegel abdecken muss. Die Zeit der Stille wird zwar im ersten Vers genannt, aber die folgenden Verse sind damit verbunden und müssen ebenfalls beachtet werden. Wir kommen später auf diesen Punkt zurück, denn dort ist noch ein weiteres wunderschönes Juwel zu entdecken! Für jetzt soll es genügen, die beschränkende Sichtweise abzulegen, dass das siebte Siegel, das dem Gericht an den Lebenden entspricht, nicht länger als dreieinhalb Jahre dauern kann. Wie wir gesehen haben, ist Jesu Schwur von der einen Zeit, den zwei Zeiten und der halben Zeit als zwei gleichlange Perioden zu verstehen! Somit erhalten wir eine Gesamtzeit von sieben Jahren für das Gericht an den Lebenden – eine ganze Stunde auf der Gerichts-Uhr – statt nur der Hälfte dieses Zeitraums. Ich beziehe mich hierbei auf die ursprüngliche Erklärung in Die sieben mageren Jahre (siehe das Diagramm von oben), wo das Gericht an den Lebenden als vom 25. Oktober 2015 bis zum 6. April 2019 gehend beschrieben ist.
Jesus, für den die Zahl Sieben steht, wird nun gar zweimal durch das Gericht an den Lebenden referenziert. Die Periode von sieben Tagen direkt in der Mitte repräsentiert Jesu Schwur in Daniel 12,7, als Er über dem Fluss steht. Gleichzeitig entspricht die Gesamtdauer des Schwurs sieben Jahren, die Jesus als Leitmotiv des Gerichts und als Maßstab repräsentiert, durch den die Lebenden gerichtet werden, nämlich, ob sie Sein Gesetz ins Herz geschrieben haben.
Das ist aber nicht alles, was wir sehen, wenn das siebte Siegel geöffnet wird! Dies ist auch der Zeitraum des Prophezeiens der zwei Zeugen! Jesu Schwur in Daniel 12,7 beschreibt den größeren Zeitrahmen des gesamten siebten Siegels in zwei 1290-Tage-Segmenten, während Sein Versprechen, den beiden Zeugen Macht zu geben, die etwas kürzere Zeit (aber noch immer sieben Jahre) innerhalb der größeren ist. Somit ist es ein Bild von Jesus und in geringerem Maße auch eines der zwei Zeugen, welche die schriftliche Aufzeichnung Seiner Stimme aus dem Orion sind; geschrieben durch die Kraft des Heiligen Geistes im Spätregen, um für Ihn in der ganzen Welt zu zeugen. Diejenigen, die der Stimme Gottes vom Orion glauben, sind die Erlösten, die auch das Gesetz Gottes in ihre Herzen geschrieben haben!
Erkennst du das wunderschöne Bild, das hier präsentiert wird? Lass die Worte Jesu deine Seele erfüllen:
Ich lasse euch nicht als Waisen zurück, ich komme zu euch. Noch eine kleine Weile, und die Welt sieht mich [im Orion] nicht mehr; ihr aber seht mich, denn ich lebe, und auch ihr sollt leben! An jenem Tage werdet ihr erkennen, daß ich in meinem Vater bin [d.h. Jesus ist offenbart in der ZEIT] und ihr in mir und ich in euch. Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren. (Johannes 24,18-21)
Jesus steht in Seinem Volk und Sein Volk in Ihm; ein Bild der Einheit. Es ist das wiederhergestellte Bild Gottes; Christus und Seine Braut – der zweite Adam und die zweite Eva.
Denn wir sind Glieder seines Leibes, von seinem Fleisch und von seinem Gebein. «Um deswillen wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und werden die zwei ein Fleisch sein.» Dieses Geheimnis ist groß, ich aber deute es auf Christus und auf die Gemeinde. (Epheser 5,30-32)
Begreifst du, um was es im Gericht wirklich geht? Es geht um das Bild Gottes, das jetzt für dich komplett entsiegelt ist, damit du es wertschätzen und dem Bild des Tieres gegenüberstellen kannst! Mit seinen Wurzeln in Eden wird die Wiederherstellung des Bildes Gottes in der Neuschöpfung der Erde, nach dem siebten Jahrtausend, ihre Vollendung finden. Dann werden die Gerichtsbücher geschlossen und die sieben Siegel werden für immer die Beweismittel der Sünde und die Erinnerung an die Verunstaltung des Bildes Gottes auf der Erde unter Verschluss halten. Die Bande des Orion, die jetzt gelöst sind, und die guten Einflüsse seiner sieben Sterne, werden mit dem Volk Gottes so stark verbunden sein, dass sie niemals wieder gelöst werden können. Sobald das Gericht an den Lebenden zu Ende geht, werden die verbleibenden Siegel den Sieg des ewigen Bündnisses Gottes schrittweise bestätigen, sodass er im Verstand eines jeden Menschen, der jemals geboren wurde, festgeschrieben bleibt. Dies ist die Geschichte der sieben Siegel.
Wenn wir nun auch die anderen Siegel betrachten, dann sind ein paar Verfeinerungen notwendig, weil sie sich ja in der entgegengesetzten Reihenfolge ihrer Öffnung schließen.
Was ist also die Bedeutung des großen Bildes des Großen Kampfes zwischen Gut und Böse? Das siebte Siegel überspannt den Höhepunkt des ewigen Bundes zwischen Gott und Mensch. Beim Öffnen des Buches der sieben Siegel dreht sich alles um die Testamente. Es enthält alle Gerichtsakten, die sich auf die große Ausweisung der bösen Engel aus dem Himmel beziehen und die Adoption der Menschheit statt ihnen als Söhne Gottes!
Das sechste Siegel geht bis zum sichtbaren Erscheinen Jesu Christi in Bezug auf die Bösen:
Und sprachen zu den Bergen und zu den Felsen: Fallet auf uns und verberget uns vor dem Angesichte dessen, der auf dem Throne sitzt, und vor dem Zorn des Lammes! Denn gekommen ist der große Tag seines Zorns, und wer kann bestehen? (Offenbarung 6,16-17)
Die Bösen versuchen, sich vor Jesu Angesicht zu verbergen, was auf die Woche hindeutet, in der Er auf der immer größer werdenden Wolke sichtbar wird. Sie haben die zunehmende Härte der Plagen erlebt und die Rückkehr Jesu bringt für sie nur Verdammung und ein schreckliches Omen des Todes, wenn sie Seinen Zorn gegen sich zu spüren bekommen. Die, die bestehen können, werden im nachfolgenden Kapitel beschrieben, während der Rest zurückbleibt, um während der sieben mageren Jahren umzukommen, weil der Planet aufgrund der langfristigen Auswirkungen des globalen Atomkriegs in Verbindung mit der Hypernova von Alnitak sterben wird.[48] Mit diesem Verständnis kommt obiger Vers in perfekte Harmonie mit dem Schließen des sechsten Siegels am Tag der Wiederkunft selbst.
Beim fünften Siegel verfeinern wir das Enddatum dahingehend, indem wir es an den Zeitpunkt verschieben, wenn alle Gottlosen gestorben sein werden, was die Frage der Seelen der Märtyrer unter dem Altar endgültig beantwortet:
Und sie riefen mit lauter Stimme und sprachen: Wie lange, o Herr, du Heiliger und Wahrhaftiger, richtest du nicht und rächst nicht unser Blut an denen, die auf Erden wohnen? (Offenbarung 6,10)
Nach den sieben mageren Jahren werden alle Gottlosen („die auf Erden wohnen“) durch die Kälte des atomaren Winters gestorben sein und das Blut der Märtyrer durch Gott völlig gerächt worden sein. Dann schließen die verbleibenden Siegel ein für alle Mal die Aufzeichnungen über die Sünde ab und der ewige Sieg Christi wird von jeder Zunge – sowohl von den Gerechten als auch von den Bösen – bezeugt werden.
Denn es steht geschrieben: «So wahr ich lebe, spricht der Herr, mir soll sich beugen jedes Knie, und jede Zunge wird Gott bekennen.» (Römer 14,11)
Eine der erstaunlichsten Bestätigungen, dass dieses Missionswerk von Gott geführt wird, findet sich im siebten Siegel, das die heutigen zwei Testamente umfasst. Wir haben bereits angemerkt, dass wir nicht davon ausgehen sollten, dass die Stille im Himmel alles ist, was im siebten Siegel beschrieben wurde. Wie passt unser neues Verständnis über den siebenjährigen Zeitrahmen für das siebte Siegel mit der Prophezeiung zusammen? Beachte, dass sie im Zusammenhang mit Offenbarung 7 und der Versiegelung der 144.000 steht:
Darnach sah ich vier Engel an den vier Ecken der Erde stehen, die hielten die vier Winde der Erde, damit kein Wind wehe über die Erde noch über das Meer noch über irgend einen Baum. Und ich sah einen andern Engel vom Sonnenaufgang heraufsteigen, der hatte das Siegel des lebendigen Gottes [womit die 144,000 versiegelt werden]; und er rief mit lauter Stimme den vier Engeln zu, welchen Macht gegeben war, die Erde und das Meer zu schädigen, und sprach: Schädiget die Erde nicht, noch das Meer noch die Bäume, bis wir die Knechte unsres Gottes auf ihren Stirnen versiegelt haben! (Offenbarung 7,1-3)
Die hier beschriebene Interaktion ist sehr aufschlussreich! Die ersten vier Engel halten die Winde, aber sie haben auch die Macht, die Erde zu schlagen, das heißt, die vier Winde loszulassen. Sie werden jedoch von einem anderen Engel aufgehalten, der sagt, dass die Diener Gottes noch nicht versiegelt sind! Das ist ein sehr ungewöhnlicher Umstand! Diese vier Engel befinden sich scheinbar nicht im Einklang mit dem göttlichen Plan, weshalb ein besonderer Bote zu ihnen gesandt wird, um sie von ihrem Vorhaben abzuhalten! Wer sind diese vier Engel oder – wie das Wort auch übersetzt werden kann – Boten?[49] Die Szene erinnert an die sechste Posaune:
Und der sechste Engel posaunte, und ich hörte eine Stimme aus den vier Hörnern des goldenen Altars, der vor Gott steht, die sprach zu dem sechsten Engel, der die Posaune hatte: Löse die vier Engel, die am großen Strom Euphrat gebunden sind! Und die vier Engel wurden losgebunden, die auf Stunde und Tag und Monat und Jahr bereitstanden, den dritten Teil der Menschen zu töten. (Offenbarung 9,13-15)
Hier finden wir dieselben vier Engel, die die Macht haben, die Erde zu schlagen, wieder! Die vier Außensterne des Orion haben jeweils eine Botschaft für eine bestimmte Zeit (folglich sind sie Boten bzw. Engel); symbolisch halten sie die Winde der Zerstörung zurück, bis die Zeit dafür auf der Uhr gekommen ist. In Offenbarung 7 können wir sehen, dass Orion auf die sechste Posaune, den vierten der vier Außensterne (im früheren Posaunenzyklus) zeigt, als die Engel, die für diese Stunde bereitstanden, losgelassen werden sollten, um ihr Zerstörungswerk zu verrichten. Aber das Problem war, dass sie an den Euphrat gebunden waren, unfähig, in die Welt zu gehen! Warum denn? Was könnte Gott dazu bewegen, einen anderen Engel zu entsenden, um die vier aufzuhalten?
Bezüglich der sechsten Posaune schrieben wir in Der Tod der Zwillinge folgendes über diese Engel:
In der Sprache des himmlischen Heiligtums ist hier die Rede von den vier Tieren[50] oder lebendigen Wesen,[51] die durch die vier Hand- und Fußsterne der Orion-Uhr bzw. durch die vier Hörner des Altars dargestellt werden. Die vier Engel werden als gebunden bezeichnet, was bedeutet, dass etwas ihre Botschaft [die Vierte Engelsbotschaft, die durch den Euphrat dargestellt wird] gebunden hat und davon abhält, auf die Art und Weise verkündet zu werden, wie es hätte sein sollen. Dies geschah durch die gegenwärtige Leiterschaft der Adventgemeinde:
Der einzige Grund, der Gott daran hindert, Seine Absichten direkt an Seinen Kindern zu verwirklichen, ist die Sünde unter ihnen. Die Leiter der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten stellten ein Hindernis für die Botschaft dar. Ihr überlebensgroßer Schatten blockierte jegliches Licht vom Orion. Wir haben diesen Sachverhalt schon früher beschrieben, aber trotz unseres Optimismus, dass das Volk doch noch aufwachen und seinen Herrn im Orion erkennen würde, traf dies nie ein. Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten wollte ihren Teil nicht dazu beitragen, die Botschaft auszusenden – nein, sie verhinderte sogar, dass die Botschaft ausgehen konnte!
Die vier Engel handelten in vollkommener Harmonie mit dem Plan Gottes, aber die Kirche kooperierte nicht, um ihre Kraft der Botschaft zu verleihen. So wurde ein anderer Engel gesandt, um diese Notsituation bezüglich der Botschaft anzuzeigen: „Wartet! Wir hatten noch keine Chance, Gottes Diener zu versiegeln!“ – und zwar aufgrund der Gemeinde der Nichtanwesenden! Da wir zur damaligen Zeit noch nicht das volle Verständnis dieser Hintergründe hatten, erwarteten wir, dass die sechste Posaune mit lautem Ton erschallen würde. Wir verstanden die Notwendigkeit eines Aufschubs erst, als wir den Trick erkannten, mit dem die Kirche ihre Mitglieder manipulierte.[52] Die Öffnung des siebten Siegels in Kapitel 8 bietet eine Perspektive auf das große Bild und welchen Plan Gott verfolgt, die verlorene Zeit wieder wettzumachen!
Wie wir bereits gesehen haben, dürfen wir nicht davon ausgehen, dass die halbe Stunde der Stille im Himmel den ganzen Zeitraum des Siegels umfasst. Hast du aber schon ganz erfasst, warum es überhaupt eine Stille im Himmel gibt? Es ist die Stille der Ungewissheit, mit der das himmlische Universum beobachtet, was aus der Notsituation werden würde! Aber auch auf der Erde waren diese dreieinhalb Jahre eine Zeit der Stille in dem Sinne, dass die notwendigen Warnungen vom Himmel noch nicht laut gegeben wurden – weder durch die Kirche noch durch Weltereignisse, die groß genug gewesen wären, die Menschen aufzuwecken und vor den kommenden Ereignissen zu warnen.
Doch obwohl es eine Zeit des Schweigens war, gab es doch sichtbare Aktivitäten.
Und ich sah die sieben Engel, die vor Gott stehen; und es wurden ihnen sieben Posaunen gegeben. (Offenbarung 8,2)
An diesem Punkt wurde das Schweigen zwar noch nicht unterbrochen, aber die Reihenfolge des Fortschreitens der Ereignisse wurde offenbart. Noch während der Stille sieht Johannes zuerst die sieben Engel vor Gott stehen. Das sind die sieben Sterne des Orion, denn sie repräsentieren die sieben Engel, die vor Gott stehen und zu dienen bereit sind, auch wenn die Kirche sie nicht willkommen hieß.
Als nächstes sieht Johannes – immer noch während der Stille –, dass ihnen sieben Posaunen gegeben werden. Jetzt, da wir das große Bild der beiden Zeugen haben, können wir auch erkennen, dass dies dem Posaunenzyklus während der ersten Zeitverkündigung entspricht, als den Engeln rings um die Orion-Uhr das erste Mal die sieben Posaunen der Offenbarung gegeben bzw. zugeordnet wurden, wie es am 31. Januar/1. Februar 2014 in der Predigt Das letzte Rennen geschah.
Erkennst du, wie diese Beschreibung mit der im vorigen Vers erwähnten Zeit der Stille zusammenpasst? Die Posaunen wurden ihnen zwar gegeben, aber bis jetzt haben sie noch keinen Ton geblasen! Bis wir von etwas Vernehmbaren lesen, sollten wir verstehen, dass es sich immer noch um die Zeit der Stille handelt!
Als nächstes werden die Gebete am Altar und das Niederwerfen des Räuchergefäßes beschrieben:
Und ein anderer Engel kam und stellte sich an den Altar, der hatte eine goldene Räucherpfanne; und ihm wurde viel Räucherwerk gegeben, damit er es mitsamt den Gebeten aller Heiligen auf den goldenen Altar gäbe, der vor dem Throne ist. Und der Rauch des Räucherwerks stieg mit den Gebeten der Heiligen aus der Hand des Engels auf vor Gott. Und der Engel nahm die Räucherpfanne und füllte sie mit Feuer vom Altar und warf sie auf die Erde; und es entstanden Stimmen und Donner und Blitze und Erdbeben. (Offenbarung 8,3-5)
Wer ist der dienende Engel am Räucheraltar? Das ist natürlich Jesus selbst als Hohepriester im himmlischen Heiligtum! Erinnerst du dich, an welcher Stelle Jesus auf obigem Diagramm stehen würde? Er stünde am Ende des Posaunenzyklus, genau dort, wo die sechste Posaune endet und die siebte beginnt – d.h. in der Mitte der beiden dreieinhalbjährigen Perioden des Schwurs. Das ist der Punkt, an dem Sein Dienst gleichermaßen nur für die erste (falls die Adventgemeinde treu geblieben wäre), als auch für die zweite Zeitspanne einschließlich gelten kann.
Diese Szene entspricht der sechsten Posaune, als Johannes eine Stimme von den vier Hörnern des goldenen Altars (dem Räucheraltar) kommend hörte. Die Weihrauchwolken symbolisieren die Gebete der Heiligen, die vor Gott aufsteigen. Das gilt auch für die Zeit des Posaunenzyklus der ersten Zeitverkündigung, als die Gebete der Heiligen – die sich trotz der Rebellion der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten während der Vollversammlung der Generalkonferenz in San Antonio noch immer in ihr befanden – mehr denn je zu Gott aufstiegen! Es ist leicht zu erkennen, dass die Gebete der Fürbitte haltenden Treuen schließlich erhört wurden und zu unserem Gesuch auf dem Berg Chiasmus führten, das den gleichen Zweck hatte. Gott antwortete mit der zweiten Zeitverkündigung durch „Stimmen und Donner“ und gab uns – wie du noch sehen wirst – einen Hinweis darauf, was geschehen war.
Erinnere dich daran, dass es während der ersten Zeitverkündigung war, als wir das Gebet des heutigen Elia für die sechste Posaune veröffentlichten:
O HERR, Gott Abrahams, Isaaks und Israels, lass an diesem Tag – Mittwoch, den 8. Juli 2015 [dem Beginn der sechsten Posaune] – kund werden, dass Du Gott in Israel bist und ich Dein Knecht und dass ich solches alles nach Deinem Wort getan habe! Erhöre mich, o HERR, erhöre mich, dass dieses Volk erkenne, dass du, HERR, Gott bist, und dass du ihr Herz herumgewendet hast!
Reinige Du, O HERR, Dein Haus vom Gestank der Jesuiten und des Abfalls! Lass Dein verzehrendes Feuer gemäß Hesekiel 9 sein Werk verrichten, damit Deine Gemeinde wieder in dem Lichte erstrahlen kann, das Du ihr zugedacht hast, dass es den ganzen Erdkreis erhellen möge.
Warum fiel an diesem Tag kein Feuer vom Himmel? Die Skeptiker und Zweifler lehnten das Gebet natürlich sofort als von einem falschen Propheten kommend ab. Sie sind unfähig zu verstehen, dass Jesus selbst die Zeit ist und dass Seine Wege höher sind als die des Menschen! Aber diejenigen, die wussten, dass Gott nicht nur Liebe ist, bewahrten ihren Glauben, bis die Antwort kam. (Selbst wenn das Feuer an jenem Tag auf die Kirche gefallen wäre, hätten es die Widersprecher, ohne Vernunft walten zu lassen, Lügenwundern zugeschrieben, anstatt sich der Wahrheit geschlagen zu geben; denn sie lieben die Finsternis mehr als das Licht. Nur wer die Wahrheit liebt, weiß Gottes Licht zu schätzen.)
Wie wurde das Gebet tatsächlich beantwortet? Wenn wir zu dem Einen beten, der da ist, der war und der da kommt, kann es geschehen, dass unsere Gebete auf so unerwartet glorreiche Weise beantwortet werden, wie wir es nie für möglich gehalten hätten! Jesus wusste, dass es am besten wäre, das Elijah-Gebet ein wenig später zu beantworten, also nicht schon zum Zeitpunkt der sechsten Posaune des stillen Posaunenzyklus, sondern erst bei der sechsten Posaune des laut erklingenden, rückläufigen Posaunenzyklus! Beim Abstieg vom Berg Chiasmus auf der anderen Seite, kommen wir wieder am gleichen Ort in der Zeit, wo Jesus zuvor schon am Ende des ersten Posaunenzyklus gestanden war, vorbei. Die sechste Posaune des ersten Zyklus liegt ja nur gedanklich auf der gegenüberliegenden Seite der sechsten Posaune des zweiten Zyklus. So kommt es, dass Johannes Jesus an der jeweils sechsten Posaune beider Zyklen stehen sieht.
Dieser Abschnitt unseres Testaments zeigt, dass all dies tatsächlich unter der Leitung Gottes geschah, damit Hindernisse beseitigt würden, um Sein Licht leuchten zu lassen, und ein jeder Gelegenheit bekäme, Anteil am ewigen Bund Seines Heilsplans zu erlangen. Die Zeitlinie des zweiten Zeugen ist nun nicht mehr eine Zeit der Stille im Himmel, sondern sie ist die Zeit, in der die Menschen die Warnungen des Wortes Gottes wieder hören und in den Bund als Erben des Heils eingepfropft werden können, ohne das Hindernis der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten.
Und die sieben Engel, welche die sieben Posaunen hatten, machten sich bereit zu posaunen. (Offenbarung 8,6)
Wir haben den Standort Jesu, wo der Klang des Schwurs Seiner Stimme die Stille durchbrach, jetzt hinter uns gelassen. Doch der obige Text gibt uns zu verstehen, dass es noch eine weitere Vorbereitungsphase gab, bevor die Posaunen begannen, ihre klaren Warnsignale erschallen zu lassen. Dies repräsentiert den ersten Teil des Prophezeiungszeitrahmens des zweiten Zeugen, bis die zweite Website fertiggestellt war und die Posaunen des Posaunenzyklus wirklich zu erschallen begannen. Während dieser Zeit versammelten sich die Akteure auf der Weltbühne, stimmten ihre Instrumente und übten ihre Passagen. Wir hörten viele solcher Klänge, während der Zeit, die wir für die Plagenzeit hielten.
Ich wiederhole noch einmal: Es ist wichtig zu verstehen, dass Prophetie auf verschiedene Weise erfüllt werden kann, weil Gott den menschlichen Willen nicht einschränkt. Jesus hätte gemäß der ersten Zeitverkündigung kommen können, wenn die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten treu gewesen wäre. Es gab auch da eine Vorbereitungszeit während des Zeitraums des ersten Zeugen und diese Auslegung hat weiterhin Gültigkeit im Rahmen der ersten Zeitverkündigung. In diesem Szenario hätte der erste Posaunenzyklus seine volle Lautstärke erreicht, wenn mehr Stimmen Christi Kommen verkündigt hätten und dies mehr Bewegung in Bezug auf das Weltgeschehen ausgelöst hätte. Aber jetzt, in der zweiten Zeitverkündigung, bekommt die siebte Siegelprophezeiung einen neuen und tieferen Sinn, der die Zeitbereiche beider Zeitverkündigungen vollkommen erklärt.
Wer kann nach all diesen Bestätigungen noch behaupten, dass wir nicht von Gott geführt wurden, als wir um mehr Zeit ersuchten! Jeder Schritt entlang des Weges erfolgte im einfachen Glauben an Seine Führung und erst viel später erkannten wir die Harmonien, die auf der Tatsache beruhen, dass wir tatsächlich dem Weg des Willens Gottes folgten! Es kam ganz anders, als wir es ursprünglich erwartet hatten. Jetzt haben wir letztendlich eine Bibelstelle für jeden einzelnen Teil des Gerichts an den Lebenden in einer vollkommenen, geradlinigen Sequenz der Ereignisse vorliegen! Gelobt sei Gott, der allein das Ende vor dem Anfang kennt! Wir können ruhig und sicher Seiner leitenden Hand vertrauen, egal welchen Anschein ein finsterer Augenblick auch erwecken mag.
Die zweite Zeitverkündigung erreichte die Welt mit der Eröffnung der neuen Website GutshofWeisseWolke.org und der Veröffentlichung des ersten Artikels der Serie Das Opfer Philadelphias am 22. November 2016. Zufällig (durch göttlichen Erlass) begann der aktuelle Posaunenzyklus gleichzeitig mit dem alarmierenden Ereignis der Feuer am Berg Karmel in Israel und anderswo. Aus diesem Grund haben wir diesen Zeitraum oft als den laut klingenden Posaunenzyklus bezeichnet, denn er begann mit alarmierenden Ereignissen, die die Menschen aufwachen ließen, während der Posaunenzyklus in der Zeit der Stille im Himmel in der ersten Zeitverkündigung keinen Alarm schlug, obwohl bestimmte Ereignisse bereits sichtbar wurden. Doch jetzt begleiten die Zeichen im Himmel jede einzelne Posaune als Teil des Siegels der Autorität Gottes, um zu bezeugen, dass die Stille nun endgültig vorbei ist! „Der erste Engel posaunte“; und der Rest wird schnell Geschichte.
Und nun habe ich es euch gesagt, ehe es geschieht, damit ihr glaubet, wenn es geschieht. (Johannes 14,29)
Die Botschaft des Vierten Engels ist eine Bewegung der Prophetie. Sie ist die Weissagung der zwei Zeugen. Wir begannen mit gewissen Erwartungen, verwurzelten traditionellen Überzeugungen und einer kindlichen Annahme, dass die Massen glauben würden, wenn sie die erstaunlichen Dinge sähen, die Gott getan hat. Auf unserem Weg führte uns Gott und obwohl wir in dieser Zeit viel Verzögerung und Verunsicherung erfahren haben, stehen wir rückblickend in Ehrfurcht vor dem, was Gott bereitet hat! Es ist wirklich ein Zeichen der göttlichen Führung, dass die Dinge, die wir vor Jahren geschrieben haben und die durch die veränderten Umstände bereits veraltet schienen, nun mit größerer Klarheit und Wahrheit zurückgekommen sind, als wir es je erwartet hätten, geschweige denn hätten planen können!
Niemals führt Gott seine Kinder anders, als sie es sich selbst wünschten, falls sie bereits am Anfang den Ausgang sehen und die herrliche Frucht schauen könnten, die sie als Mitarbeiter Gottes wirken dürfen. {LJ 214.1}
So ist es auch mit diesem Testament. Von der Zeit an, als Adam und Eva das erste Heilsversprechen gegeben wurde, wurde entsprechend der Erfahrung und dem Verständnis jeder Generation immer mehr Licht auf den ewigen Bund geworfen. Wie wenig erkannten wir von der Herrlichkeit des Zwecks, den zu erfüllen, Gott Seinen Kindern in Bezug auf das Testament Seiner Rettung erlaubte! Es ist ihr wohlgehüteter Schatz und geht jetzt in seine letzte Phase, bevor sein Segen ausgeschüttet wird, wenn wir endlich in der physischen Gegenwart unseres Herrn, unseres Erlösers, unseres Schöpfers, vereint sind. Doch sogar im Himmel werden wir noch immer neue Schönheit in Gottes Testament der Liebe entdecken, da es ein unerschöpflicher Brunnen der Herrlichkeit ist.
Obwohl großartige und talentierte Schreiber [diejenigen, die vor uns waren] wunderbare Wahrheiten bekanntgemacht und den Menschen neue Erkenntnisse vermittelt haben, werden wir auch heute noch auf neue Ideen kommen [und gekommen sein] und weite Felder entdecken, in denen wir arbeiten können, denn das Thema der Erlösung ist unerschöpflich. Das Werk ist von Jahrhundert zu Jahrhundert vorangeschritten, hat uns das Leben und den Charakter Christi sowie die Liebe Gottes, die durch das versöhnende Opfer zum Ausdruck kommt, gezeigt. Das Thema der Erlösung wird die Erlösten in alle Ewigkeit beschäftigen, und dabei werden ihnen immer neue wunderbare Einzelheiten des Erlösungsplanes deutlich werden. {FG1 425.2}
Im nächsten Abschnitt wird das umfangreiche Vermächtnis beschrieben, das der Himmlische Vater uns gab, damit wir es hiermit – durch dieses Testament – den Erben vermachen. Dies ist ein Erbe wie kein anderes. Seine Schätze können nicht durch Motten oder Rost verderben; denn es ist das Testament des Ewigen.
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